Nach 44 Jahren: traditionsreicher Buchladen für arabischsprachige Literatur macht dicht

50 Prozent reduziert: Alles muss raus in der Londoner Buchhandlung Al Saqi Books.
50 Prozent reduziert: Alles muss raus in der Londoner Buchhandlung Al Saqi Books.   -  Copyright  AFP
Von euronews

Noch immer ächtzen kulturelle Einrichtungen unter den Folgen der Coronakrise - nicht nur Kinos, Theater und Konzertsäle, sondern auch Buchläden. Der Onlinehandel hatte es den Buchhandlungen vor Ort ohnehin schon schwer gemacht. In London gibt nun ein traditionsreicher Händler auf.

Die "Al Saqi Books"-Buchhandlung in Westbourne Grove in London - seit 44 Jahren beliebtes Fachgeschäft für arabischsprachige Literatur und Autoren aus dem Nahen Osten. Den Betreiber:innen zufolge steht die Buchhandlung für Redefreiheit und kulturelle Diversität. Doch nun wird der Laden dicht gemacht.

Die Corona-Pandemie und ihre wirtschaftlichen Folgen, sowie die Energiekrise haben dem Geschäft zugesetzt, berichtet Mitbegründerin Salwa Gaspard: 

"Als wir aus dem Libanon geflohen waren, kamen wir nach London, hatten aber keine Familie hier. Dieser Laden, die Mitarbeitenden wurden zu unserer Familie, auch ein Teil der Kundschaft. Es ist unsere Heimat, die nun verloren geht."

Ins Deutsche übersetzt bedeutet der Name des Ladens so viel wie "Wasserverkäufer". Doch den Kundinnen und Kunden wird nun das literarische Wasser abgestellt. Für viele ein echter Einschnitt. Der gleichnamige, preisgekrönte kleine Verlag wird aber weitermachen.