Licht, Eis, Autowracks: Helsinki Lux beleuchtet ausgelöschtes Leben in der Ukraine

"Die physische Möglichkeit des Todes im Kopf eines Lebenden" heißt die Installation des tschechischen Designers Maxim Velčovský.
"Die physische Möglichkeit des Todes im Kopf eines Lebenden" heißt die Installation des tschechischen Designers Maxim Velčovský. Copyright Alessandro RAMPAZZO / AFP / Maxim Velčovský
Copyright Alessandro RAMPAZZO / AFP / Maxim Velčovský
Von Euronews mit AFP
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Die Autos wurden direkt aus den vom Krieg betroffenen Gebieten geborgen und werden von den Geschichten ihrer Besitzer:innen begleitet, die nicht nur ihre Autos, sondern oft auch ihr gesamtes Hab und Gut und Angehörige verloren haben.

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Schnee, Licht, Skulpturen - das ist der ganz besondere Charme der Helsinki Lux - ein winterliches Lichtkunstfestival in der finnischen Hauptstadt. Eine Installation sticht in diesem Jahr besonders ins Auge: beleuchtete Autowracks mitten in der Innenstadt.

Der tschechische Designer Maxim Velčovský hat sie in der Ukraine geborgen, nach Helsinki geholt und dort ausgestellt. 

JULIUS KONTTINEN
Maxim Velčovský (CZE) – The Physical Possibility of Death in the Mind of Someone LivingJULIUS KONTTINEN

Juha Rouhikoski, künstlerischer Direktor der Lux Helsinki, sagt: "Jedes der vier Autos steht für eine andere Geschichte, war wichtiger Teil des täglichen Lebens seines Besitzers und ist plötzlich ausgebrannt.

Für mich ebenso wie für den Künstler sind diese Autos nur Symbole. Es könnten ebenso gut Fahrräder oder was auch immer sein. Sie veranschaulichen, wie das alltägliche Leben plötzlich aus den Fugen geraten kann."

JULIUS KONTTINEN
Maxim Velčovský (CZE) – The Physical Possibility of Death in the Mind of Someone LivingJULIUS KONTTINEN

Die Autos wurden direkt aus den vom Krieg betroffenen Gebieten importiert und werden von den Geschichten ihrer Besitzer:innen begleitet, die nicht nur ihre Autos, sondern oft auch ihr gesamtes Hab und Gut und Angehörige  verloren haben. Das Projekt wurde unter anderem in Zusammenarbeit mit der ukrainischen Botschaft in Prag entwickelt.

"Die physische Möglichkeit des Todes im Kopf eines Lebenden"

Auf der Webseite des Festivals erfährt man mehr über die urkainischen AutobesitzerAnna DenisovaOleksiy KabanetsTetyana und Oleksandr Kovalchyk.

"Die physische Möglichkeit des Todes im Kopf eines Lebenden" lautet der Titel der Installation - und bringt viele Betrachter:innen ins Grübeln.

"Meiner Meinung nach kann dies nur ein Gefühl hervorrufen, unendlich große Trauer", sagt die Festivalbesucherin Karina Kytomaa sichtlich bewegt. "Es ist großartig, dass ein derart nachdenklich stimmendes Werk auf dem Lichtkunstfestival gezeigt wird."

Die Lichtkunst der Lux Helsinki kann noch bis einschließlich Sonntag bestaunt werden.

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