Film über armenischen Völkermord gewinnt beim Filmfestival der Menschenrechte

"Aurora's Sunrise": Dokumentar-Animationsfilm gewinnt in Genf
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Von Frederic Bossant
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Nach vielen Vorführungen von Dokumentar- und Spielfilmen und zahlreichen Diskussionsrunden stehen die Preisträger des diesjährigen Internationalen Filmfestivals und Forums für Menschenrechte in Genf fest.

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Nach vielen Vorführungen von Dokumentar- und Spielfilmen und zahlreichen Diskussionsrunden stehen die Preisträger des diesjährigen Internationalen Filmfestivals und Forums für Menschenrechte in Genf fest.

"Aurora's Sunrise": das Völkermord-Opfer als Hollywood-Star

Der Hauptpreis in der Kategorie "Creative documentaries" geht an den Film "Aurora’s Sunrise" der armenisch-stämmigen Filmemacherin Inna Sahakyan.

Der Film erzählt die wahre Geschichte von der jungen Aurora, die den armenischen Völkermord überlebt hat und in Hollywood zum Stummfilmstar wird. Er mischt Animationen, Archivbilder und und Interviews mit Aurora Mardiganian.

"Colette und Justin": Kolonialgschichte aus persönlicher Perspektive

Der Gilda-Viera-de-Mello-Preis ging an "Colette und Justin" des Franko-Kongolesen Alain Kassanda.

Er erzählt in diesem sehr persönlichen Film die Geschichte seiner Großeltern, die die belgische Kolonialisierung des Kongo, die Unabhängigkeit und Immigration erlebt haben.

Dabei mischt Kassanda Archivmaterial und persönliche Familienaufnahmen, die Erinnerungen seiner Großeltern und einen ergreifenden Off-Kommentar. Sein Film hinterfragt die Kolonialisierung Sicht derer, die sie erlebt haben, und derjenigen, die diese Geschichte geerbt haben.

"Einer der Gründe, warum ich diesen Film gemacht habe, ist, dass ich mir die Erzählung neu aneignen wollte. Diese Geschichte wird in meiner Familie nicht weitergegeben, aber generell kennen Afro-Nachkommen nicht unbedingt die Geschichte des Herkunftslandes ihrer Eltern. Wer bewahrt diese Erinnerung auf? Und wie nutzen wir Archivmaterial, um eine Geschichte aus unserer eigenen Perspektive zu erzählen?", so Kassanda.

"Etilaat Roz": Ende der Pressefreiheit in Afghanistan

In der Sektion "Documentary Focus" ging der World Organization Against Torture (OMCT) Award an den Film "Etilaat Roz", benannt nach der afghanischen Zeitung in Kabul. Inmitten von Zensur, Verhaftungen, Angriffen, Folter und Drohungen gegen Journalisten versuchen Chefredakteur Zaki Daryabi und sein Team, ihre Arbeit fortzusetzen.

Ein eindrucksvollen Bericht aus erster Hand über den Zusammenbruch der Pressefreiheit in Afghanistan nach der Machtübernahme der Taliban. 

"Ich habe das für die Geschichte gemacht, ich komme aus einer Kriegsgeschichte. Als sozialer Aktivist will ich, dass meine Freunde und die Netzwerke, die auf der ganzen Welt arbeiten, die Politiker zur Verantwortung ziehen, die für dieses Land entscheiden.

Das FIFDH Geneva, ein wichtiges Festival, das das Künstlerische und den Film mit Politik und Aktivismus verbindet.

Journalist • Julika Herzog

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