Sind Roma EU-Bürger wie andere auch?

Sind Roma EU-Bürger wie andere auch?
Von Euronews
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“ Ich heisse Vincent und ich habe eine Frage zu dem, was im vergangenen Jahr mit den Roma geschah.
Ist es normal, dass man sie aus Frankreich abschiebt, welches zum Schengen-Raum gehört, sie sind doch Europäer.
Ich finde es nicht sehr normal, dass man sie das Land verlassen lässt und möchte wussen warum?”

Claudia Charles von der GISTI antwortet:

“Man kann effektiv sagen, dass es nicht normal ist, Roma auszuweisen.
Die aus Rumänien und Bulgarien stammenden Roma sind europäische Bürger ebenso wie Staatsbürger 25 anderer Staaten, aus denen sich die Europäische Union zusammensetzt.
Man muss aber den Schengen-Raum und die EU unterscheiden, das ist nicht das gleiche.”

Nur 22 der 27 EU-Staaten gehören zum Schengen-Raum. Rumänien und Bulgarien nicht.

Hier die genaue Auflistung:

Zum Schengenraum gehören:

Deutschland, Österreich, Belgien, Dänemark, Spanien, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Portugal, Schweden, Estland, Ungarn, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Tschechische Republik, Slowakei, Slowenien.

Außerdem gehören Island, Noewegen und die Schweiz zum Schengen-Raum, sie sind aber keine EU-Staaten.

Die EU-Länder Großbritannien, Irland, Zypern, Rumänien und Bulgarien gehören hingegen nicht zum Schengen-Raum.

“Was Frankreich im vergangenen Jahr tat und in diesem Jahr fortsetzt bewegt sich im Rahmen der Legalität, weil es zutrifft, dass ein Bürger der EU unter bestimmten Voraussetzungen frei in ein Mitgliedsland der Europäischen Union reisen darf, man weiss auch, dass die Roma in Bezug auf Arbeit, Wohnung und Bildung diskriminiert werden.

Diese Fragen stellen sich nicht nur in Bezug auf die Roma, sondern heute stellen sie sich auf sehr aktuelle Weise, wie alle Welt weiss, haben Frankreich und Italien gemeinsam die EU-Kommission und den Europäischen Rat aufgefordert, die Bedingungen für die Bewegung im Schengenraum zu ändern.

Man weiss, wie die Dinge abgelaufen sind, man kennt die Vorschläge der EU-Kommission zu den Bedingungen des internen Grenzübertritts.

Man muss immer daran erinnern, dass man bedauerlicherweise wegen der Ankunft der tunesischen Migranten dabei ist, das Prinzip der Bewegungsfreiheit in Frage zu stellen, was nicht nur den Migranten schadet sondern auch der Bewegungsfreiheit der Bürger der Union im Inneren des europäischen Raumes schaden kann.”

“Falls Sie auch eine Frage stellen möchten, notieren sie sich die Internet-Adresse.”

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