Ankara leugnet weiterhin Völkermord an den Armeniern

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Von Euronews
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Das Europaparlament hat die Türkei dazu aufgerufen, sich dem Gedenken an den 100. Jahrestag des Völkermords an den Armeniern anzuschließen. Eine

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Das Europaparlament hat die Türkei dazu aufgerufen, sich dem Gedenken an den 100. Jahrestag des Völkermords an den Armeniern anzuschließen. Eine große Mehrheit der Abgeordneten unterstützte eine entsprechende Resolution. Die Führung in Ankara lehnt es kategorisch ab, die Gräueltaten an den Armeniern im Osmanischen Reich als Völkermord anzuerkennen.

“Es war ein Genozid”, so der ungarische grüne Abgeordnete Benedek Javor. “Konflikte zwischen einzelnen Nationen können nicht gelöst werden, indem man die Fakten leugnet oder verdreht. Wir müssen der Vergangenheit ehrlich ins Auge blicken.” In Brüssel lebende Armenier begrüssten die Entschließung des Europaparlaments. Dem Genozid fielen nach armenischen Angaben 1,5 Millionen Menschen zum Opfer.
“Es ist ein Schritt vorwärts und daher besser als gar nichts”, meint Emma Argutyan. “Es ist aber auch klar, dass eine Lösung notwendig ist. Nichts ist vergessen. Ich hoffe, dass es ein Schritt in der ganzen Angelegenheit ist.”

Mehrere Dutzend Menschen protestierten in Brüssel vor dem Europaparlament. Der türkische Botschafter bei der EU, Selim Yenel, sagte, das Parlament mache erneut einen historischen Fehler, indem es sich gegen die Türkei stelle. Es beleidige die Türken und die Türkei, was nicht hingenommen werden könne. Er fügte hinzu: “Das ist eine einseitige Entscheidung, es hat keine Beratungen und keinen Dialog gegeben. Die Entschließung hat für die Türkei und für die Beziehungen zwischen der EU und der Türkei keinerlei Bedeutung. Das Europaparlament spricht nicht im Namen der EU.”

Das Europaparlament hat die Verbrechen an den Armeniern 1987 als Völkermord anerkannt. Auch Papst Franziskus hatte kürzlich vom ersten Völkermord im 20. Jahrhundert gesprochen.

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