"Wie will die EU den Beschluss zur Umverteilung der Flüchtlinge umsetzen?"

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Von Euronews
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Nicht weit vom Brüsseler Europaviertel entfernt befindet sich der Maximilian-Park, seit Wochen ein Flüchtlingscamp. Hier sprachen wir mit Sanj

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Nicht weit vom Brüsseler Europaviertel entfernt befindet sich der Maximilian-Park, seit Wochen ein Flüchtlingscamp. Hier sprachen wir mit Sanj Srikanthan vom Internationalen Rettungskomitee. Unsere erste Frage galt dem EU-Beschluss zur Umverteilung von Flüchtlingen.

Sanj Skrikanthan:
“Das Internationale Rettungskomitee begrüßt die Selbstverpflichtung der EU, 120.000 Flüchtlinge innerhalb Europas zu verteilen. In diesem Zusammenhang muss man sagen, dass es in Nahost vier Millionen Flüchtlinge gibt. Eine halbe Million befindet sich nun in Europa. Wir hoffen, dass die am schwersten Betroffenen von den Quoten profitieren und wir fragen uns, wie die EU den Beschluss trotz der Gegenstimmen umsetzen will.”

euronews:
“Das ist die Frage: Wie soll jemand, der nach Deutschland will, nach Litauen umgesiedelt werden?”

Sanj Srikanthan:
“Die EU ist eine Verpflichtung eingegangen und ich denke, dass eine Einzelfallprüfung notwendig ist: Ob es sich tatsächlich um Flüchtlinge handelt, die in der EU umverteilt werden können. Zudem muss sichergestellt werden, dass getrennte Kinder nicht in ein anderes Land als ihre Eltern gelangen. Wünsche im Zusammenhang mit der Umsiedlung in ein bestimmtes Land müssen zur Kenntnis genommen werden. Wichtig aber ist vor allem, 120.000 Menschen zu verteilen.”

euronews:
“Wie erklären Sie sich, dass vier Staaten gegen den Plan waren? Immigration ist zur Zeit ein heikles Thema in Europa?”

Sanj Skrikanthan:
“Ich weiß, dass einige Staaten Bedenken haben, was die kulturelle Identität, die Sicherheit anbelangt. Sie sind berechtigt. In den USA werden jährlich 75.000 Menschen verteilt, zur Zeit könnten es sogar mehr sein. Dort gibt es ein ausgefeiltes System zur Sicherheitsprüfung, das die EU übernehmen könnte, um sicherzustellen, dass die Aufnahme sowohl den Sicherheitsbedürfnissen der Flüchtlinge als auch jenen Europas entspricht. Dieses System sollte angewandt werden. Europa hat eine große Anzahl von Flüchtlingen aufgenommen, seit 2013 kamen 1,7 Millionen in die EU. Das hat die einzelnen EU-Länder nicht verändert, auch diesmal wird das nicht der Fall sein.”

Die Fragen stellte James Franey

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