Die EU-Kommission verschanzt sich weiter hinter dem Gesetz, aber Barcelona möchte eine politischeres Engagement in der Katalonienkrise
Die Europäische Kommission sieht sich immer drängenderen Fragen zum Umgang mit der Katalonienkrise ausgesetzt.
Eine interne Angelegenheit, die der Lösung im Sinne eines vereinten Europa bedürfe, so das Mantra, das in etwas abgeänderter Form heute auch Vizepräsident Valdis Dombrovskis wiederholte:
“Wir vertrauen auf die spanischen Institutionen, auf Ministerpräsident Rajoy – mit dem Präsident Juncker in ständigem Kontakt steht – und auf alle politischen Kräfte, die im Rahmen der spanischen Verfassung auf eine Lösung hinarbeiten.”
Für Amadeu Altafaj, den Vertreter der katalanischen Regionalregierung in Brüssel, übrigens ein ehemaliger Sprecher der EU-Kommission, übersieht diese Position den Kern des Problems. Gegenüber Euronews erklärte er
“Hier geht es um Politik, aber auch um Emotionen, um Gefühle, wie Ratspräsident Tusk gestern ganz richtig bemerkte. Es geht um Respekt. Hoffen wir, dass die spanische Regierung ihre harte, unnachgiebige Sprache aufgibt und zu einer politischen Lösumg bereit ist.”
Dass dabei auch die Kommission mithelfen, und über ihren bisher rein legalistischen Standpunkt hinausgehen könnte, wird in Barcelona ebenfalls erhofft.