"Donald Trump bleibt Donald Trump"

"Donald Trump bleibt Donald Trump"
Von Euronews
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Tokunbo Salako, euronews:

Katy Tur von NBC news hat den Wahlkampf von Donald Trump ein Jahr lang beobachtet. Sie kam dem Repulikaner dabei sehr nahe. Ihre Erinnerungen hat sie in einem Buch aufgeschrieben. Der Titel: Unglaublich: Mein Platz in der ersten Reihe beim verrücktesten US- Wahlkampf aller Zeiten
Katy, danke, dass Sie hier sind. Gibt es einen großen Unterschied zwischen Trump, dem Kandidaten und Trump, dem Präsidenten?

Katy Tur, NBC news:

Nein, den gibt es nicht. Donald Trump ist ein 71 Jahre alter Mann und er hat seine Angewohnheiten. Die Art und Weise, wie er sich im Wahlkampf benommen hat, auf Twitter und in Interviews, auf Wahlkampfbühnen, das entspricht ziemlich genau dem, wie er sich als Präsident benimmt. Er ist nicht ins Weiße Haus eingezogen und benimmt sich plötzlich präsidialer. Er ist und bleibt Donald Trump.

Tokunbo Salako:

Sie beschreiben sehr genau wie es Sie erschaudern ließ, als Trump Sie einmal auf die Wange geküsst hat. Vor seinem Sieg ist er für seine Kommentare über Frauen und für sein Benehmen ihnen gegenüber kritisiert worden. Hat sich in Amerika seitdem etwas geändert,vor allem seit der “Me too”- Kampagne über sexuelle Belästigung?

Katy Tur:

Soweit es Donald Trump betrifft, hat sich gar nichts geändert. Aber das widerspricht schon in gewisser Weise dem, was gerade in Amerika passiert, den vielen Menschen, die sexuelle Belästigung anzeigen, sei es in Hollywood oder in der Politik oder auch im Journalismus. Und sie werden oft schnell fallengelassen von ihren Arbeitgebern und spüren damit die Konsequenzen sehr schnell. Das passt nicht zu der Geschichte von den Frauen, die vor einem Jahr während des Wahlkampfs Donald Trump beschuldigt haben. Das hatte keine Konsequenzen für ihn. Er hat alle Anschuldigungen zurückgewiesen. Er hat aber auch nicht – anders als angekündigt – die Ankläger seinerseits verklagt.

Tokunbo Salako:

Woran liegt es nach Ihrer Meinung, dass unabhängig davon wie oft sich diese Regierung selbst im Weg steht, nichts davon wirklich ernsthafte Folgen hatte?

Katy Tur:

Das ist eine sehr gute Frage. Und habe mich in meinem Buch sehr lange damit beshchäftigt, warum so viele Menschen von all den Dingen rund um Donald Trump nicht abgestoßen waren, all die negativen Dinge, die er sagt, all die Dinge, die kaum ein anderer Mensch politisch überlebt hätte. Sie haben ihn sogar stärker gemacht. Jedes Mal, wenn sein politisches Ende vorhergesagt wurde, hatte er höhere Umfragewerte. Und er gewann am Ende die Wahl. Viele seiner Unterstützer sagen, er bringt die Sache in Washington in Schwung, schon alleine deshalb war es richtig, ihn zu wählen. Möglicherweise war es ja richtig, einen Nicht-Politiker zu wählen, einen, der nicht den Regeln folgt, der das eine sagt und etwas anderes tut. Vielleicht ist es genau das, was es braucht, um den Kongress durchzurütteln und wieder mehr Politik für das amerikanische Volk zu machen. Es waren viele Menschen in Amerika, die bei der Wahl so gedacht haben. Viele von ihnen mögen Donald Trump nicht einmal, sie wollten nur, dass sich die Dinge ändern.

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