Macron und Europa - Warten auf den grossen Durchbruch

Macron und Europa - Warten auf den grossen Durchbruch
Von Stefan Grobe
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Trotz einiger Achtungserfolge bleibt der französische Präsident seinem Ruf als Visionär noch einiges schuldig

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Emmanuel Macron ist erst ein Jahr im Amt, aber Europas politische Klasse hat ihm längst ein Denkmal gesetzt.

Denn nur dem französischen Staatspräsidenten wurde von Anfang an zugetraut, die europäische Integration mit neuer Dynamik voranzutreiben.

Inzwischen gehören Macrons Reformideen längst zu den Kernvorschlägen der EU.

Dabei halfen ihm sein Aktionismus und sein jugendlicher Elan, so sehen es Beobachter.

"Denkt man etwa and den Schutz von Arbeitern im Rahmen der Entsende-Richtlinie, so ist ihm so etwas wie ein persönlicher Achtungserfolg gelungen", meint Charles de Marcilly von der Robert-Schuman-Stiftung.

"Bei anderen Themen wie dem Freihandel, dem Umgang mit Donald Trump, bei Sicherheit und Verteidigung ist eine Bewertung noch zu früh, aber Macron hat der europäischen Agenda auf jeden Fall seinen Stempel aufgedrückt."

Macrons Charmoffensive fand indes durchaus Grenzen, denn wenn es an die Überzeugungsarbeit geht, sieht das Ergebnis mager aus. Etwa bei Macrons Vorstellungen zum Thema Finanzierung der Eurozone.

"Den ersten Rückschlag hat er bei der mittelfristigen EU-Finanzplanung erlitten. Paris will vergeblich ein Eurozonen-Budget."

Die deutsche Bundeskanzlerin preist den europäischen Geist von Macron, doch seine Vision für einen Haushalt für die Eurozone teilt Berlin nicht.

Gemeinsame deutsch-französische Reformvorschläge sollen im Juni kommen - vielleicht.

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