Rafael Correa: "Haftbefehl ist illegal"

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Von Euronews
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Der frühere Präsident von Ecuador, Rafael Correa, sieht sich selbst als Opfer einer Kampagne seiner politischen Gegner. Der Haftbefehl gegen ihn wegen Entführung entbehre jeder rechtlichen Grundlage, sagte er im Euronews-Interview.

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Ein Gericht in Ecuador hat einen Haftbefehl für den früheren Präsidenten Rafael Correa, ausgestellt. Er war von 2007 bis 2017 Staatsoberhaupt seines Landes. Ihm wird vorgeworfen, einen politischen Kontrahenten entführt zu haben. Er weist diese Vorwürfe zurück. Wir treffen ihn in einem Appartment in der Nähe von Brüssel. Dort lebt Correa jetzt mit seiner belgischen Frau und seinen Kindern.

"Was habe ich als Präsident mit diesem Ereignis zu tun?", beginnt Correa "Am Anfang wurde ich ja nicht einmal beschuldigt. Das Ganze passierte 2012. Ein Jahr später hat das angebliche Opfer Anzeige erstattet und zwar nicht gegen mich. Aber später haben sie festgestellt, dass sie die Angelegenheit gegen mich nutzen können. Und von diesem Moment haben meine Gegner gesagt: ihr werdet erleben, dass es einen Haftbefehl von Interpo gegen Correa geben wird. Es gibt dafür aber keine rechtilche Grundlage."

Vergangenen Monat sagte der Generalstaatsanwat Ecuadords, dass es genügend Beweise gegen Correa gebe. Daraufhin gab es Demonstrationen von Unterstützern des Ex-Präsidenten. Er hat in seinem Land verschiedene Wohlfahrtsprogramme durchgesetzt und deshalb dort zahreiche Anhänger.

Der Haftrichter warf Correa vor, nicht persönlich erschienen zu sein. Der Ex-Präsident sagt, das sei für ihn unmöglich gewesen. Der Fall sei politisch motiviert. Es gehe darum, ihn von künftigen öffentlichen Aufgaben in Ecuador auszuschließen.

"Es tut mir weh, das zu sagen, aber Ecuador wird als Bananenrepublik gesehen. Kein ernstzunehmendes Land würde sich mit einem Haftbefehl beschäftigen, der so offensichtilch illegal und absurd ist. Vor allem Belgien. Aber die Menschen sind nervös: meine Freunde und meine Familie sagen, Interpol wird das durchsetzen, sie werden Correa verhaften und in ein Gefängnis in die Diktatur Ecuadors bringen. Das ist alles nicht möglich. Nichts von dieser absurden Sache wird passieren, vor allem nicht hier in Belgien, wo es eine Menge Garantieen gibt. Wir sind hier sicher. Niemand muss sich wegen mir Sorgen machen, wir müssen uns um mein Land Sorgen machen."

Nach Angaben der Haftrichterin in Ecuador ist Interpol über den Haftbefehl informiert. Aber die Polizeibehörde hat noch nicht offiziell reagiert.

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