Modedesigner Sandal: Lieber Exil als Verfolgung in der Türkei

Modedesigner Sandal: Lieber Exil als Verfolgung in der Türkei
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Von Gülsüm Alan
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Der Mann, der Helmut Kohl einkleidete, lebt in Brüssel, um ständigen Anfeindungen in seiner Heimat zu entgehen

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Das ist Barbaros Sansal, einst ein berühmter Modedesigner in der Türkei.

Seit einigen Monaten lebt er im Brüsseler Exil - die Folge seiner allzu scharfen Kritik am Gesellschaftssytem im Land von Recep Tayyip Erdogan.

Denn dort wurde er für drei Monate ins Gefängnis gesteckt und von einem wütendem Mob auf dem Istanbuler Flughafen beinahe gelyncht.

"Ich bin von der regierungsnahen Presse und in sozialen Medien angefeindet worden. Ständig werde ich beschimpft und bedroht. Wann immer ich Strafanzeigen stellen, zeigt mir der Staatsanwaltschaft nur die kalte Schulter", sagt er.

Die türkische Gemeinde in Brüssel ist über ihn gespalten.

Für die einen ist er ein Verräter an seiner Heimat, für die anderen das Opfer staatlicher Verfolgung.

Barbaros Sansal hat die grundlosen Verhaftungen von Journalisten, Intellektuellen und Oppositionellen in der Türkei immer wieder scharf angeprangert.

"Dies Phobien gehen mir ständig im Kopf herum. Ich brauche jetzt eine Pause von meinem Land, wie ich sie in den 80er Jahren schon einmal brauchte. Ich muss der Türkei fernbleiben."

Journalist • Stefan Grobe

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