Irland billigt Brexit-Erklärung

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Von Shona Murray
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Im euronews-Interview kritisiert der irische Außenminister die realitätsferne Haltung der britischen Brexit-Hardliner.

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Das irische Parlament hat sich hinter den zwischen der EU und Großbritannien ausgehandelten Entwurf für ein Brexit-Abkommen gestellt. Das rechtlich nicht notwendige Votum soll den parteiübergreifenden Rückhalt Irlands für das Abkommen demonstrieren. Im Gespräch mit Euronews erklärte der irische Außenminister Simon Coveney, das Abkommen könne nicht neu verhandelt werden:

"Der Entwurf des Austrittsvertrags ist vereinbart. Das ist jetzt abgeschlossen. Die britische Regierung hat zugestimmt. Man wird ihn nicht neu verhandeln. Wenn man aufgrund eines Problems eine Neuverhandlung beginnt, tritt man eine Lawine anderer Forderungen los, die andere Länder sicherlich stellen würden."

Aber der Entwurf stößt bei britschen Brexit-Hardlinern immer noch auf Widerstand - laut Coveney eine "unrealistische" Position:

"Wenn man manchmal die Brexit-Hardliner reden hört, dann vereinfachen sie den Brexit zu einer Reihe von völlig realitätsfernen Entscheidungen, bei der Großbritannien alles haben kann und die EU es hinnehmen muss. Und diese etwas primitive in manchen Fällen Macho-Sprache spiegelt nicht die Realität wieder."

Das britische Parlament wird im Dezember endgültig über das Abkommen abstimmen. Eine Rückkehr in die EU würde man jedoch begrüßen, so der irische Außenminister:

"Wir würden Großbritannien jederzeit freudig wieder aufnehmen. Niemand will, dass Großbritannien geht. Viele EU-Länder schauen sich jetzt an, ob der Weg Großbritanniens richtungsweisend ist. Die EU ist ohne Großbritannien ärmer und ich würde mir sicherlich wünschen, dass Großbritannien eines Tages wieder der Europäischen Union beitritt."

Diese Haltung wird von denjenigen begrüßt, die für ein zweites Referendum kämpfen und immer noch die Hoffnung haben, dass der Brexit rückgängig gemacht werden kann.

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