"Russland ist für niemanden eine Bedrohung"

"Russland ist für niemanden eine Bedrohung"
Von Andrei Beketov
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Euronews-Interview mit dem russischen Botschafter bei der EU

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Euronews-Interview mit dem russischen Botschafter bei der Europäischen Union in Brüssel, Wladimir Tschitschow.

Euronews: Herr Botschafter, es gibt die jüngste Initiative einer europäischen Armee. Wie wird das in der russischen Führung betrachtet?

Tschitschow: Ich glaube, dass entspricht einem allgemeinen Trend hin zu mehr Unabhängigkeit der EU-Länder. Die blinde Hoffnung dass der ältere Bruder aus den USA Europa gegen alle möglichen Gefahren beschützt, existiert wahrscheinlich nicht mehr. Was uns angeht, so sehen und sahen wir die Europäische Union nicht als unseren Feind.

Euronews: Aber Macron hat gesagt, die EU müsse sich gegen China, Russland und die USA verteidigen können.

Tschitschow: Russland ist für niemanden auf der Welt eine Bedrohung. Außerdem sind wir bereit, mit militärischen Strukturen der EU zusammenzuarbeiten. Leider hat die EU eine solche Zusammenarbeit 2014 unter einem Vorwand eingefroren.

Euronews: Die EU hat wachsende Spannungen im Asowschen Meer nordöstlich der Krim bemerkt und ist über die Sicherheit von Schiffen unter EU-Flagge besorgt.

Tschitschow: Von russischer Seite aus gibt es keine Militarisierung des Asowschen Meers und wird es nicht geben. Aber die Präsenz der russischen Küstenwache wurde nach dem Bau der Kerch-Brücke verstärkt - was eigentlich natürlich ist.

Journalist • Stefan Grobe

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