Macrons Brief: „Wir dürfen nicht Schlafwandler in einem erschlafften Europa sein"

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Von su mit dpa
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Mit einem flammenden Appell hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die „Bürger Europas“ aufgefordert, eine „europäische Renaissance“ ins Werk zu setzen, eine „europäische Wiedergeburt“

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Mit einem flammenden Appell hat Frankreichs Präsident die "Bürger Europas" aufgefordert, eine "europäische Renaissance" ins Werk zu setzen, eine "europäische Wiedergeburt".

"Wir dürfen nicht zulassen, dass die Nationalisten, die keine Lösungen anzubieten haben, die Wut der Völker ausnutzen. Wir dürfen nicht Schlafwandler in einem erschlafften Europa sein", schreibt Macron in einem Gastbeitrag, zeitgleich in der Zeitung Die Welt, der französischen Zeitung Le **Parisien **und in führenden Tageszeitungen in den 28 Mitgliedsländern der EU.

KATALOG VON SACHVORSCHLÄGEN

Knapp drei Monate vor den europäischen Wahlen fordert er einen Neubeginn für das Projekt Europa mit einem ganzen Katalog von Sachvorschlägen wie einem europaweiten Mindestlohn, strengerem Grenzschutz, einer Agentur für den Schutz der Demokratie, einer europäische Klimabank, einer Agentur, die Europa gegen Cyberangriffe schützt oder einem Verbot der Finanzierung europäischer politischer Parteien durch ausländische Mächte.

Was ihn umtreibt, auch angesichts des „Brexits“ – Europa soll sich selbst neu und wieder erfinden.

"Noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg war Europa so wichtig. Und doch war Europa noch nie in so großer Gefahr" - angesichts zunehmender Unterstützung populistischer und antieuropäischer Parteien, betonte Macron im italienischen Fernsehen.

"Die Stärke der Europäer ist, dass sie mehrere Völker sind. Wenn die Furcht zurückkehrt, wenn wir uns um die Welt Sorgen machen müssen, wenn sich Zweifel in unseren Demokratien breit machen, kehrt die Wut zurück und mit ihr der alte Hass, der schlimmste Hass - der Rassismus, der Antisemitismus. Diese Hassreden, die heute in unserer Gesellschaft wieder auftauchen, sind Symptome des Unbehagens in der Zivilisation, hätte Freud gesagt."

Den Briten reicht Macron rund drei Wochen vor einem möglichen Austritt aus der EU die Hand – anders als bisher in den Austrittsverhandlungen. Der "Brexit" sei zwar eine "Sackgasse" und ein Symbol für "die Krise in Europa". Er wolle aber ein Europa aus, in dem Großbritannien "einen vollwertigen Platz finden wird".

EUROPAKONFERENZ

Die Arbeit am Europa von "Freiheit, Schutz, Fortschritt" solle noch vor Ende dieses Jahres beginnen, auf einer Europakonferenz mit den Vertretern der EU-Institutionen und der Staaten – "ohne Tabus, einschließlich einer Überarbeitung der Verträge".

su

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Weitere Quellen • www.elysee.fr

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