Bücher für die Nachwelt erhalten: Digitalisierungsprojekt in der Slowakei

Mit Unterstützung von The European Commission
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Von Claudio RosminoSabine Sans
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Das von der EU-Kohäsionspolitik unterstützte DIKDA-Projekt konserviert das nationale Kulturerbe.

Bücher sind ein Vermächtnis für zukünftige Generationen. In der Slowakei ermöglicht eine umfangreiche Digitalisierungskampagne die Erhaltung und Weitergabe des nationalen Kulturerbes.

Bücher haben die gleichen Feinde wie der Mensch: Feuer, Nässe, die Zeit (und ihren eigenen Inhalt), sagte der französische Schriftsteller Paul Valéry. Eine Digitalisierungskampagne in der Slowakischen Nationalbibliothek in Martin schützt Bücher und Dokumente vor diesen Gefahren. Für die breite Öffentlichkeit ist es auch eine neue Möglichkeit, ihr nationales Kulturerbe zu erleben.

"Die nächste Generation kann hierher kommen und sehen, wie das Leben und unsere Kultur vor 50 oder 100 Jahren waren", meint der Lehrer Marian Baleja.

Dank des von der EU-Kohäsionspolitik unterstützten DIKDA-Projekts wurden über 56 Millionen Seiten aus Büchern, Dokumenten und Zeitschriften in einer digitalen Datenbank gespeichert.

"Unsere Aufgabe, das Kulturerbe für die Nachwelt zu erhalten, ist dank der Digitalisierung wesentlich leichter geworden. Denn die Nachfrage der Nutzer nach echten Büchern und Dokumenten lässt immer mehr nach, weil sie auf digitale Kopien zugreifen können", sagt Jan Kovacik, DIKDA-Projektkoordinator bei der Slowakischen Nationalbibliothek.

Der Digitalisierungsprozess besteht aus mehreren Schritten

Der Prozess startet mit der Übergabe der Bücher an ein hochmodernes Digitalisierungs- und Konservierungszentrum wenige Kilometer von der Stadt Martin entfernt.

Spezialisten begutachten und bearbeiten dort die Bücher mit spezifischen Geräten in mehreren Schritten wie Reinigung, chemische Tests, ggf. Restaurierung und Digitalisierung. Abhängig von der Art und dem Zustand des Buches wird ein manueller oder ein automatischer Scanner benutzt.

Das gesamte slowakische Kulturerbe ging durch diese Maschinen, Seite für Seite:

"Im Allgemeinen schafft ein Scanner etwa 3000 Seiten. Wir haben hier 20 Scanner, also bearbeiten wir bis zu 60.000 Seiten pro Tag", sagt Lubos Gloncak, Experte für Digitalisierungsmethoden bei der Slowakischen Nationalbibliothek.

Zum Bewahren eines Buches gehört mehr, als eine digitale Kopie davon zu machen. Es bedeutet auch, das Buch auf Bakterien zu untersuchen und die Mikroorganismen zu entfernen, bevor sie die Seiten beschädigen. Bevor ein Buch restauriert wird, werden eine Reihe von Tests durchgeführt:

"Ich identifiziere alle Mikroorganismen auf den Seiten der Bücher. Denn es ist wichtig zu wissen, womit man es zu tun hat, damit wir die richtigen Maßnahmen ergreifen können, um sie zu zerstören und das Buch zu retten", erklärt Nora Rapava, Papierkonservierungsexpertin bei der Slowakischen Nationalbibliothek.

Auch wenn der größte Teil des dreijährigen Projekts abgeschlossen ist, wird die Infrastruktur bleiben, um weitere Dokumente zu bearbeiten. Mit den Technologien des DIKDA-Programms wird auch weiterhin das slowakische Kulturerbe erhalten werden.

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