Finanzwirtschaft sieht "Brexodus" nach Luxemburg

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Von Sandor Zsiros
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Großherzogtum sieht sich auch für harten Brexit gerüstet

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Unter Geschäftsleuten in Luxemburg löst das Thema Brexit gemischte Gefühle aus.

Während sich große Konzerne auf die neue Situation vorbereitet haben, hinken mittelständische Unternehmen noch hinterher.

Sorge macht vor allem ein unkontrollierter Brexit.

Ein harter Brexit werde wohl immer wahrscheinlicher, heißt es in der Luxemburger Handelskammer.

Für viele Firmen sei das ein unangenehmes Erwachen.

Die Kammer habe sich aber sehr aktiv auf dieses Szenario vorbereitet.

Zugleich war Luxemburg erfolgreich, Finanzunternehmen herüberzulocken, die Großbritannien wegen Brexit den Rücken kehren.

Die Vorteile: eine Englisch-sprechende Verwaltung, eine Finanzkultur auf höchsten Niveau und, noch wichtiger, Stabilität.

Nicolas Mackel, CEO, Luxembourg for finance

52 britische Firmen hätten ihren Umzug öffentlich bestätigt. 25 Vermögensverwalter, acht Banken, zwölf Versicherungen und andere, sagt Nicolas Mackel von der staatlichen Agentur Luxembourg for Finance.

Das bedeute etwa 3000 neue Jobs in Luxemburg.

Dennoch gebe es keine Freude über das britische Verlassen der Europäischen Union.

Brexit schaffe überall nur Verlierer.

Unter den Firmen, die bereits Teile ihres Geschäfts nach Luxemburg verlegt haben, sind einige große Namen: JP Morgan, Citibank, AIG und Blackstone.

Die Kosten für den britischen Finanzsektor dürften immens sein.

Neue Schätzungen gehen davon aus, dass die City of London Hunderte von Milliarden Euro wegen Brexit verlieren könnte - der Löwenanteil dieses Kapitals fließt nach Europa.

Journalist • Stefan Grobe

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