Selenski vs. Poroschenko: Wer macht das Rennen?

Selenski vs. Poroschenko: Wer macht das Rennen?
Von Euronews mit dpa, reuters
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Komiker Selenski hat Runde eins der Präsidentschaftswahl in der Ukraine haushoch gewonnen. Doch Amtsinhaber Poroschenko hat in der Stichwahl womöglich die besseren Karten.

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Wolodomir Selenski hat beste Chancen, neuer ukrainischer Staatschef zu werden: 41 Jahre alt, Comedystar, studierter Jurist. Die erste Wahlrunde hat er haushoch gewonnen – mit gut 30 Prozent der Stimmen. Obwohl oder gerade weil er keinerlei Politikerfahrung hat. Für viele steht er für den Wandel, einen Gegenentwurf zum Establishment.

“Wir haben solch eine große Schar an Unterstützern, großartige Leute, einzigartig, kreativ und warmherzig. Das ist unser erster großer Sieg – es ist unser gemeinsamer Sieg. Ich bin einer von Ihnen", bedankte sich Selenski bei seinen Unterstützern.

Poroschenko in Stichwahl womöglich die besseren Karten

Doch entschieden ist nichts. Selenskij muss sich am Ostersonntag Amtsinhaber Petro Poroschenko in der Stichwahl stellen. Und der hat die besseren Karten, die Anhänger der ausgeschiedenen Kandidaten wie Julia Timoschenko auf seine Seite zu ziehen.

Die Wahlkommission lobte den Verlauf der Abstimmung. "Der Wahlkampf war sehr angespannt", sagte die Vorsitzende Tetiana Slipachuk. "Es gab Hinweise auf mögliche Verstöße, die den Wahlprozess in Gefahr hätten bringen können – der Einsatz von Gewalt zum Beispiel. Deshalb ist es uns wichtig zu sagen, dass sowohl der Tag der Wahl als auch die Nacht danach, also die Stimmenauszählung, ohne größere systematische Rechtswidrigkeiten verlaufen sind."

Abstimmung "frei und fair"

Auch die OSZE sprach von einer “fairen und freien” Wahl. Sie wird auch Runde zwei mit rund 800 Beobachtern überwachen.

Ilkka Kanerva, Koordinator der OSZE-Beobachtermission sagte: “Mit dem Wettbewerb im ersten Wahlgang wurde der Grundstein für eine lebhafte zweite Runde gelegt. Ich hoffe, dass diese Abstimmung die Ukraine ermutigen wird, ihren Weg in Richtung Demokratie, Frieden und Sicherheit weiterzugehen – innerhalb ihrer international anerkannten Grenzen in unserer europäischen Wertegemeinschaft.“

Russische Wahlbeobachter nicht erwünscht

Russischen Wahlbeobachtern war die Einreise verweigert worden – sehr zum Unmut Moskaus. Auch die OSZE hatte Kritik an der Blockade geäußert. Die Ukraine befindet ich seit fünf Jahren im Dauerkonflikt mit dem mächtigen Nachbarn. Im Osten des Landes herrscht nach wie vor Krieg.

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