Umweltbewusst leben: kein Auto, nicht fliegen, weniger Fleisch essen

Umweltbewusst leben: kein Auto, nicht fliegen, weniger Fleisch essen
Von Hans von der Brelie
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Eine dänische Familie auf Samsø macht ernst und zeigt, wie es geht.

Rikke Orum und Thomas Thode leben auf Samsø, der dänischen Insel, die für die Bekämpfung des Klimawandels durch die Förderung erneuerbarer Energien und eines nachhaltigen Lebensstils bekannt ist. Sie sind Eltern von sieben Kindern und beschlossen, aus den norwegischen Wäldern nach Samsø zu ziehen, einer Insel, die ihren Vorstellungen von einer umweltfreundlichen Lebensweise entspricht. Rikke und Thomas kümmern sich um ein altes Bauernhaus auf der 4000-Seelen-Insel, einen imposanten Viereckhof. Mit nachhaltigen Anbaumethoden versuchen sie, die CO2-Emissionen der Insel zu reduzieren und damit die globale Erwärmung zu verlangsamen. Euronews-Reporter Hans von der Brelie traf sie nach einem langen und harten Arbeitstag zu Hause und saß mit ihren Kindern, die vor dem Schlafengehen Holzlöffel schnitzten, an einem großen Tisch, um über nachhaltigen Gartenbau und Verantwortungsbewußtsein zu sprechen.

Rikke Orum:"Wir haben uns nach und nach verändert. Wir haben all die Dinge abgeschafft, von denen wir das Gefühl hatten, dass sie unserem Leben keinen Mehrwert bringen, zum Beispiel Fliegen. Wir haben auch kein Auto mehr. Wir leben auf einer kleinen Insel, da hat uns das Auto nicht viel Mehrwert gebracht. Wir haben auch unseren Fleischkonsum reduziert. Wir produzieren selbst etwas Fleisch mit den Tieren, die wir auf dem Hof haben."

Thomas Thode:"Wir wollen Fleisch essen, von dem wir wissen, wie es produziert wurde. Unser Schwein lebt frei, mit viel Gras, das es mit der Schnauze durchpflügen kann. Und die Schafe leben das ganze Jahr über draußen, weil wir eine Rasse gefunden haben, die das ganze Jahr über draußen bleiben kann. Wir haben Enten, die frei herumstreunen."

Rikke Orum:"Wenn wir weniger konsumieren, müssen wir auch nicht so viel Geld verdienen. Die Zeit, die wir weniger arbeiten, können wir stattdessen mit unseren Kindern, zusammen als Familie verbringen - das ist ein sehr großer Mehrwert für uns."

Thomas Thode:"Die Kinder helfen bei der Landwirtschaft mit. Sie sehen, wie wir es machen, und wir lehren unsere Kinder, dass Karotten nicht aus dem Supermarkt kommen, sondern aus dem Boden. Und gute Karotten kommen aus gutem, gut behandeltem Boden. Mit den Tieren ist es genauso: Wenn man den Tieren gutes Futter gibt, dann hat man gesunde Tiere, deren Fleisch gut schmeckt. Wenn es gut für die Tiere und gut für den Boden ist, dann ist es gut für uns. Unsere Art des Anbaus reduziert den CO2-Gehalt der Atmosphäre."

Rikke Orum:"Es ist einfach wichtig, glücklich zu sein."

Thomas Thode:"Wenn Sie Lebensmittel in Ihrem Supermarkt kaufen, wurden sie transportiert, auch wenn Sie dänische Waren in Dänemark kaufen. Sie wurden von dort, wo sie produziert wurden, zu einem Lager, dann zu einem anderen Lager gebracht. Und dann geht es in den Laden. Wenn Sie vor Ort einkaufen, gehen Sie zum örtlichen Bauern. Dort kaufen Sie Lebensmittel, die Sie nur vom Bauern zu Ihrem Haus transportieren. Und wenn alle das täten, könnten wir eine Menge CO2-Emissionen einsparen. Ich denke, weniger Verkehr ist ein sehr wichtiger Punkt in der nachhaltigen Landwirtschaft, aber auch die Art und Weise, wie wir unseren Boden behandeln könnten, um mehr organische Substanz im Boden aufzubauen. Wenn alle das täten und wenn wir die organische Substanz im Boden auf allen landwirtschaftlichen Flächen des Planeten um nur ein Prozent erhöhen würden, hätte das einen großen Einfluss auf den CO2-Gehalt in unserer Atmosphäre. Mit besseren Böden und besserer Nahrung, bekommen wir auch einen besseren Planeten."

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