Grüne Topkandidatin Ska Keller: "Niemand soll im Mittelmeer ertrinken"

Grüne Topkandidatin Ska Keller: "Niemand soll im Mittelmeer ertrinken"
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Die Spitzenkandidatin der Grünen, die deutsche Ska Keller, steht euronews Frage und Antwort.

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Ska Keller beantwortet die Fragen von euronews und die der euronews-Zuschauer in "Raw Questions". 

In dieser Sendereihe befragt euronews auch die Spitzenkandidaten der anderen großen Parteien vor der Europawahl. Ska Keller ist eine der Kandidatinnen um die Nachfolge von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.

Ska Keller sagt, die Klimaproteste zeigen, dass Umweltfragen zu lange unterbewertet wurden. Der Klimawandel ist wichtig für unser aller Leben, meint die grüne Politikerin.

Ska Keller fordert, dass die Subventionen für Fluggesellschaften gestoppt werden sollten. Ihrer Meinung nach bezahlen Airlines nicht genug Steuern für Kerosin.

"Kein Auto und Vegetarierin"

Danach gefragt, ob sie nicht mehr fliege, sagt Ska Keller, sie habe kein Auto und sei Vegetarierin, aber sie nehme noch ab und zu das Flugzeug.

"Klima und Soziales sind verbunden"

"Die Klimaproblematik ist vollständig mit der sozialen Problematik verbunden. Es sind die ärmeren Menschen, die am meisten unter dem Klimawandel leiden, und es sind die ärmeren Menschen, die tatsächlich viel weniger CO2-Emissionen verursachen als die reicheren Menschen. Was wir also tun müssen, ist sicherzustellen, dass wir die größeren Verursacher dazu bringen, mehr zu zahlen, das sind Unternehmen und die reicheren Menschen, und auch über einen CO2-Preis zu sprechen, den wir pro Person zurückzahlen wollen, so dass niedrigere Einkommen mehr davon haben und Menschen mit niedrigeren CO2-Emissionen mehr davon haben

"Es geht nicht um moralische Vorschriften"

Ska Keller fordert Bahntickets, die sich die Menschen leisten können. Es sei wichtig, dass politische Aktionen eingeleitet werden, es gehe nicht darum, einzelnen Bürgern moralische Vorschriften zu machen.

"Niemand darf im Mittelmeer ertrinken"

Niemand dürfe auf der Flucht im Mittelmeer ertrinken, findet die grüne Spitzenkandidatin. Flüchtlinge sind Menschen in Not, für sie kann man keine Quoten aufstellen, sagt Ska Keller. Bei Arbeitsmigranten könnten die einzelnen Staaten Zahlen festlegen, wieviele Menschen sie aufnehmen wollten.

Ska Keller erkl¨ärte: "Wenn jemand in Not ist, kann man nicht sagen: "Du bist die tausendste Person, nein, wir nehmen dich nicht auf. Bei Flüchtlingen kann man keine Grenzen setzen, bei Migranten kann man das. Migration ist ein ganz anderes Thema. Flüchtlinge sind Menschen in Not, und man kann sie nicht fernhalten. Migration ist eine ganz andere Geschichte, also zum Beispiel Arbeitsmigration. Natürlich kann der Staat sagen, dass wir so viele, so viele, so viele, diese Fähigkeit, diese Fähigkeit, diese Fähigkeit, nehmen und nicht nächstes Jahr, das ist völlig in Ordnung, aber das ist anders."

Keller sagt auch: "Wir stoppen sogar Menschen, die helfen wollen, und das ist etwas, was ich nicht in der Europäischen Union sehen will".

Ende der Waffenlieferungen an Saudi-Arabien

Die grüne Politikerin fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Saudi-Arabien, da diese Waffen im Krieg in Jemen eingesetzt würden.

Im Wortlaut sagte sie: "Zuerst müssen wir sicherstellen, dass wir alles Mögliche tun, damit die Menschen nicht fliehen müssen, und es ist sicher, dass nicht jedes Problem morgen von der Europäischen Union gelöst werden kann, wie der Krieg in Syrien, wahrscheinlich nicht. Aber die Mitgliedsstaaten exportieren immer noch Waffen in Länder wie Saudi-Arabien in Konfliktgebieten. Saudi-Arabien blüht im Jemen, das ist nicht das einzige Konfliktgebiet, in das Waffen geschickt werden."

Nur 30 Prozent Frauen im Europaparlament

Ska Keller sagt, dass mehr Frauen im Europaparlament sein sollten. Bei den Grünen gebe es die Quote.

Zeit für eine Frau als EU-Kommissionspräsidentin

Es sei Zeit, dass eine Frau EU-Kommissionspräsidentin werde, findet Ska Keller. Jedes Land sollte eine Frau und einen Mann für die Posten der EU-Kommissare vorschlagen sollten.

"Cannabis - wenn ich zu entscheiden hätte, wäre es legal"

Arnold aus Mainz hat die Frage gestellt, warum Cannabis illegal ist und was die Politikerin dazu sagt. Ska Keller antwortet, dass - wenn sie zu entscheiden hätte - Cannabis nicht illegal wäre.

JA / NEIN-FRAGEN

Eine europäische Armee? Ska Keller sagt: Nein

Eine zweite Amtszeit für Donald Trump? Nein

War Jean-Claude Juncker ein guter EU-Kommissionspräsident? Nein

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Im Interview spricht Ska Keller auch über die Episode, als sie als "grüne Dschihadistin" bezeichnet wurde. Sie sagt, dass sie darüber schockiert war.

Im folgenden Post sehen Sie das komplette Interview im englischsprachigen Original.

Ska Keller ist seit Dezember 2016 zusammen mit dem Belgier Philippe Lamberts Vorsitzende der Grünen/EFA-Fraktion. Bei den Grünen ist die Frau aus dem Osten Deutschlands schon, seit sie 19 ist.

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