Steigt Russland aus dem INF-Vertrag aus?

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Von Euronews
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Der russische EU-Botschafter Wladimir Tschischow äußert sich zum INF-Vertrag, einen Tag vor der Abstimmung über die Aussetzung des Vertrages in der Duma.

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Russland und die USA wollen den INF-Vertrag aufkündigen. Der russische EU-Botschafter Wladimir Tschischow warnt auf einer Pressekonferenz in Brüssel vor einer unsicheren Zukunft, einen Tag vor der Abstimmung über die Aussetzung des Vertrages in der russischen Duma:

"Der INF-Vertrag ist mehr tot als lebendig, das ist schade. Dass es so weit gekommen ist, dass es so eine negative Entwicklung genommen hat, das tut uns sehr leid. Das betrifft nicht nur das Schicksal des INF-Vertrages an sich, auch die Rüstungskontrolle leidet darunter."

"Wortbruch der USA"

Tschischow sieht auch in der Stellungnahme zu kürzlich angekündigten Verlegung von zusätzlichen US-Soldaten nach Polen einen Wortbruch der USA:

"Regional betrachtet macht es einen Unterschied, ja. Wenn ich mich recht erinnere, waren in Polen bislang rund 45.000 Soldaten rotierend stationiert. Jetzt sprechen wir von einem dauerhaften Einsatz. Meiner Meinung nach ist das ein Verstoß gegen das Nato-Russland-Abkommen von 1997."

"Russische Beweise wurden ignoriert"

Am Mittwoch wird ein Gericht in den Niederlanden voraussichtlich die Namen der Personen bekannt geben, die verdächtigt werden, das malaysische Flugzeug über der Ukraine abgeschossen zu haben. Wladimir Tschischow kritisiert, dass die Ermittlungen zu dem Unglück einseitig sind:

"Das sogenannte internationale Ermittlungsteam hat sich von Anfang an geweigert, mit den russischen Behörden zusammen zu arbeiten. Danach wurde uns sogar vorgeworfen, dass wir überhaupt nicht kooperieren wollten. In Wirklichkeit wurden aber massenhaft Beweise von russischer Seite einfach ignoriert. Warum wurde Malaysia bei den Untersuchungen zur Absturzursache ausgeschlossen, die Ukraine hingegen nicht? Klar ist, dass die Ukraine dafür verantwortlich war, den Luftraum über dieser Region nicht geschlossen zu haben."

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