Finnland: Mit Bäumen gegen den Klimawandel

Finnland: Mit Bäumen gegen den Klimawandel
Von Isabel Marques da Silva
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Finnland: Mit Bäumen gegen den Klimawandel. Massive Aufforstung soll CO2-Ausstoß neutralisieren

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Mit 23 Millionen Hektar Wald, das sind drei Viertel der Staatsfläche, hat Finnland seine eigene Waffe im Kampf gegen den Klimawandel entwickelt: die Wiederaufforstung.

Bäume absorbieren und lagern den Kohlendioxid-Ausstoß, der für die Erderwärmung verantwortlich ist.

Und die ist auch in den Ländern Nordeuropas spürbar.

Das finnische Institut für Natürliche Resourcen spielt eine wichtige Rolle bei der Herstellung von widerstandsfähigeren Keimlingen in Baumschulen.

Satu Teivonen, Wissenschaftlerin beim Institut: "Das Klima verändert sich, deshalb müssen wir schneller züchten als es die Natur tut. Das Hauptproblem ist, dass einige Baum-Krankheiten von außerhalb Finnlands kommen. Auch haben wir inzwischen wärmere Sommer und Winter."

Die besten Keimlinge von Kiefern, Fichten und Birken werden von kommerziellen Baumschulen gezüchtet, die etwa eine Million Waldbesitzer beliefern.

Finnland ist einer der bedeutendsten Holzproduzenten der Welt. Seine Zellstoff-Fabriken verwenden jährlich etwa 80 Millionen Kubikmeter Holz.

Die neue Regierung in Helsinki hat versprochen, das Land bis 2035 schadstoffneutral zu machen. Umweltschützer wollen indes noch weiter gehen.

Hanna Aho, Umwelt-Aktivistin: "Wir müssen alle Zuschüsse für fossile Brennstoffe stoppen, und damit schon im Herbst anfangen. Wir brauchen zum Beispiel eine höhere Besteuerung für Torf und wir müssen mehr Geld in den Erhalt der Natur investieren."

Finnland hat noch bis Ende des Jahres die EU-Ratspräsidentschaft inne und will bei der Klimapolitik den übrigen Mitgliedsländern mit gutem Beispiel vorangehen, vor allem in Osteuropa.

"Wir sehen in unserer Präsidentschaft eine gute Gelegenheit, Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Zugleich wollen wir unsere Partner bei allem miteinbeziehen. Das ist unser Ziel in den verschiedenen Gremien des Rates", sagt Minna Kivimäki, die stellvertretende finnische Botschafterin bei der EU.

Diese Woche kündigte die EU-Kommission die Bildung einer Plattform unter Miteinbeziehung aller Interessngruppen zum Schutz und zur Wiederaufforstung der Wälder an.

Journalist • Stefan Grobe

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