The Brief from Brussels: 30 Jahre nach der Revolution in Rumänien

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Von Stefan Grobe
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Top-Themen des Tages aus Brüssel

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In dieser Ausgabe von The Brief from Brussels: 30 Jahre nach der Revolution in Rumänien - viele Fragen unbeantwortet

Das kommunistische Regime Nicolae Ceaușescus in Rumänien war ein streng abgeschlossenes System und ein totaler Überwachungsstaat.

Umso bemerkenswerter der Widerstand der Bevölkerung.

Mehr als eintausend Menschen wurden von Polizei und Militär getötet.

Einer von ihnen war Radu Ionescu. Er war 17 als er starb.

"Er wurde zusammen mit 13 anderen Jugendlichen getötet, erklärt die Kustodin des Hauses der Europäischen Geschichte in Brüssel, Simina Badica.

"Alles, was seine Familie erhielt, war dieser Pullover, den er am Tag seines Todes trug.

Nähere Erklärungen zu den Todesumständen gab es nie."

Ceaușescu stützte seine Macht vor allem auf den gefürchteten Inlandssicherheitsdienst Securitate.

Dieser verfügte über eine halbe Millionen Spitzel in der Bevölkerung - in einem Land von 22 Millionen Menschen.

Zu den Rumänien-Sammlungen des Brüsseler Museums gehören Berichte über die Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller.

Intellektuelle waren dem Regime suspekt.

"Wer im Rumänien der 80er Jahre eine Schreibmaschine hatte, musste einmal pro Jahr der Polizei eine Schriftprobe übergeben.

Es war der perfekte Orwell'sche Staat. Bukarest glaubte, dadurch die völlige Kontrolle über die Bevölkerung zu haben", so Badica.

Im Ostblock war Rumänien der einzige Staat, dessen Diktator zum Tode verurteilt und exekutiert wurde.

Die Hintergründe sind indes bis heute nicht geklärt.

Badica: "Die Gründe für die Brutalität der rumänischen Revolution bleiben unerforscht. Hier warten Hisktoriker, Museen und die Bevölkerung noch immer auf Antworten."

Heute, 30 Jahre später, was sind die Lehren aus der Revolution für Rumänien und Europa?

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"Die wichtigste Lehre ist eine der Hoffnung, der Freiheit, eine Lehre von Menschen, die mitbestimmen wollen, auf die Straße gehen, ihre Würde wiederlangen und ihren Mut.

Diese Menschen wollten Demokratie."

Am Donnerstag will das Europäischen Parlament eine Entschließung verabschieden, die Rumänien zu größeren Anstrengungen bei der Aufklärung der Vorgänge während der Revolution auffordert.

Vor allem die militärische Verantwortlichen jener Zeit sollen zur Verantwortung gezogen werden.

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