Analyse: Europas Iran-Dilemma

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Von Stefan Grobe
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"Europa wird niemals den Iran den USA vorziehen." Die Zukunft des Atomabkommens

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Deal oder kein Deal? Mit der Iran-Diplomatie in der Sackgasse, ist auch das Atomabkommen am Rande des Auseinanderfallens.

Die europäischen Unterzeichnerstaaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien aktivierten den Vermittlungsmechanismus der Vereinbarung - ein vermutlich letzter Versuch, das zu retten, was 2015 als eine der größten diplomatischen Leistungen unserer Zeit gefeiert wurde.

Heute regiert zwischen den Unterzeichnerstaaten eisige Kälte.

Gibt es also einen Ausweg aus diesem Dilemma?

Die Europäer wollten vom Iran eine Rückkehr zum Abkommen, meint Joost Hiltermann von der International Crisis Group.

Doch was die Iraner von den Europäern wollten, sei eine Respektierung der im Abkommen festgeschriebenen wirtschaftlichen Hilfe.

Sollten die Europäer sich dazu durchringen, gegen den Willen Washingtons, dann seien die Iraner zur Wiederbelebung des Abkommens bereit.

Bislang widerstrebt es den Europäern, Trump in Sachen Iran herauszufordern - und die Chance, dass sie es jemals tun, ist gering.

Gemeinsame Sache mit Moskau und Peking ist ebenfalls ausgeschlossen.

Es sei sehr schwer, sich vorzustellen, dass die Europäer zusammen mit Russland und China und gegen den Widerstand der USA einen neuen Deal mit dem Iran machten, so Hiltermann.

Dies wäre ein großes Risiko für die transatlantische Allianz.

Wenn sich die Europäer zwischen den USA und dem Iran entscheiden müssten, würden sie immer die USA wählen, selbst mit Trump im Weißen Haus.

Europa und die USA seien verbündet, was Europa 70 Jahre Frieden gebracht habe.

Das werde nicht für ein wenn auch wichtiges Atomabkommen aufs Spiel gesetzt, so Hiltermann.

Die Europäer sehen den Ball nun im Feld der Iraner.

Teheran ist derzeit indes in der Defensive.

Die große Frage ist, ob die Mullahs die Verständigung oder die Konfrontation wählen.

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