Neue Waffe im Brüsseler Arsenal: Klima-Diplomatie

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Von Gregoire Lory
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Klima-Diplomatie als Druckmittel bei Krieg und Frieden

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Klima-Diplomatie - dieses Wort mag zwar neu sein im politischen Lexikon, doch für die Europäische Union ist es ein wesentlicher Bestandteil ihres Verhandlungsarsenals.

An diesem Montag berieten die EU-Außenminister in Brüssel, wie die Klima-Diplomatie im internationalen Dialog genutzt werden kann.

Denn inzwischen nimmt das Klima einen derart wichtigen Stellenwert ein, dass es über Krieg und Frieden entscheiden kann.

Das Klima verfielfältige politische Bedrohungen, meint die Expertin Jennifer Tollmann vom unabhängigen Klima-Think Tank E3G in Berlin.

In Regionen, die von Kriegen gezeichnet seien, könnten die Auswirkungen des Klimawandels mit über den Frieden entscheiden.

Viele europäische Staaten seien sich dessen bewusst und hätten bereits in den vergangenen zehn Jahren entsprechend gehandelt, etwa im Weltsicherheitsrat.

Für die EU ist 2020 ein besonderes Jahr. In wenigen Tagen wird Brexit Realität.

Daher bekommt der Ort der nächsten Klimakonferenz, nämlich Glasgow, eine besondere Pikanterie.

Denn Brexit könnte ganz praktische Konsequenzen für die EU-Umweltpolitik mit sich bringen.

Großbritannien haben EU-weit die meisten Diplomaten, die in Klima und Energie geschult seien.

Nach dem Brexit müsse die EU diese ersetzen, was nicht leicht sein werde, so Tollmann.

Nur wenige Mitgliedstaaten investierten bislang ausreichend in Mitarbeiter der Klima-Diplomatie, als dass sie das Thema in Ländern wie Nigeria oder China kompetent zur Sprache bringen könnten.

Die EU-Kommission will mit ihrem grünen Umweltpakt den Kampf gegen den Klimawandel ganz groß schreiben.

Doch die Mittelvergabe zum Erreichen der Schadstoffneutralität bis 2050 sorgt für schlechte Stimmung.

Das Projekt sei sehr grün, aber nicht sehr fair, kommentierte die spanische Außenministerin Arancha Gonzalez Laya. Daran müsse noch gearbeitet werden.

Gemeint ist die erhebliche finanzielle Unterstützung osteuropäischer Staaten und die - so die Meinung Madrids - Vernachlässigung der Länder im Süden der EU.

Journalist • Stefan Grobe

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