Schottland pocht auf EU-Zugehörigkeit

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Von Stefan Grobe
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Regierungschefin Nicola Sturgeon wirbt in Brüssel für schottische Unabhängigkeit

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Auf ihrem ersten Besuch in Brüssel seit dem Brexit hat die schottische Ministerpräsidentin Nicola Sturgeon auf Schottlands Platz in der Europäischen Union gepocht.

Sie vertrete einen souveränen und unabhängigen Staat, sagte sie bei einer Veranstaltung eines Think Tanks.

Großbritannien sei kein Einheitsstaat, sondern ein Verbund von Nationen, sagte Sturgeon.

Eine dieser Nationen sei Schottland, das sich immer wieder mehrheitlich für ein Verbleiben in der EU ausgesprochen habe.

Es sei daher falsch, wenn mehr als fünf Millionen Schotten nach 47 Jahren Mitgliedschaft aus der EU gedrängt würden, ohne dass diese Bürger die Chance gehabt hätten sich über ihre Zuklunft zu äußern.

Deswegen unternehme ihre Regionalregierung Schritte für die Organisation eines legalen Referendums, dessen Ausgang in London wie international anerkannt werden solle.

Die Frage sei nicht, ob es eine Unabhängigkeit geben werde, sondern wann, so Sturgeon weiter.

Bis dahin werde ihre Regionalregierung wie bisher eng mit London zusammenarbeiten.

Was den Handel mit der Europäischen Union angehe, so werde Schottland keine Abstriche bei Standards machen.

Sie unterstütze gleiche und faire Handelbedingungen, ohne dass Großbritannien qualitativ niedrigere Standards als die EU einführen könne.

Dadurch würden schottische Umweltrichtlinien, Arbeitnehmerrechte und Exporte in die EU geschützt.

Zuvor war Sturgeon in Brüssel mit EU-Kommissions-Vizepräsidentin Margrethe Vestager zukommen. Bei dieser Unterredung ging es um die digitalie Wirtschaft sowie Klimafragen.

Auf beiden Feldern will Schottland eng mit Brüssel und der internationalen Gemeinschaft zusammenarbeiten, zumal der Weltklimagipfel in diesem Jahr im schottischen Glasgow stattfindet.

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