Knapp drei Monate sind es noch bis zur Bürgermeisterwahl in London. Zeit für den Amtsinhaber, in Brüssel am Image zu feilen - und eine alte Idee von Guy Verhofstadt aufzuwärmen.
Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan ist bei einem Besuch in Brüssel von EU-Parlamentspräsident David Sassoli empfangen worden.
Außerdem traf Khan den EU-Chefunterhändler für den Brexit, Michel Barnier, und fand auch Zeit für einen Abstecher ins Euronews-Studio. Dort warb Khan für eine assoziierte EU-Bürgerschaft für daran interessierte Briten nach dem Brexit.
Khan sagte: "Ich akzeptiere, dass wir nicht dieselben Privilegien erhalten werden, die wir hatten, als wir Mitglieder der Europäischen Union waren, weil wir den Binnenmarkt verlassen haben werden; es wird keinen freien Verkehr von Menschen, Dienstleistungen und Kapital geben. Was aber in Frage käme, ist eine Beziehung zwischen denen von uns, die Teil Europas bleiben wollen, und der Europäischen Union durch eine 'assoziierte Bürgerschaft'. So könnten wir uns zum Beispiel in Europa bewegen, wir könnten in Europa studieren, in Europa arbeiten und die Vorteile der Europäischen Union genießen."
Ursprungsidee von Verhofstadt
Khan traf sich in Brüssel auch mit dem Brexit-Koordinator des Europäischen Parlaments, Guy Verhofstadt. Dieser hatte im Jahr 2016 ursprünglich die Idee mit der assoziierten Staatsbürgerschaft auf den Tisch gebracht.
Khan wagte auch einen persönlichen Ausblick: "Was ich nicht will, ist, dass meine Kinder wie in den schlechten alten Zeiten aufwachsen, in denen wir die Franzosen oder die Deutschen mit Misstrauen betrachteten. Ich möchte, dass unsere Kinder sie als unsere Freunde und auch als unsere Familie ansehen. Das ist wirklich mittel- bis langfristig zu diskutieren und zu debattieren. Kurz- bis mittelfristig, denke ich, werden wir die EU verlassen haben."