Oster-Fiasko für Belgiens Schoko-Industrie

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Von Stefan Grobe
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Ausgerechnet zu Ostern, der wichtigsten kommerziellen Periode, tendiert der Umsatz einer der Vorzeigebrachen des Landes gegen null. #Coronavirus

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Das Coronavirus hat die belgische Schokoladenindustrie ausgrechnet im schlechtesten Moment getroffen, nämlich zu Ostern.

In Supermärkten wird alte Ware verramscht. Zugleich, schwer zu glauben, produziert das Land derzeit keine Schokolade.

Als erstes seien die Fabriken geschlossen worden, um die Belegschaft zu schützen. Dann seien die Geschäfte geschlossen worden. Seitdem überlege man andere Verkaufsmöglichkeiten, erklärt Valerie Stefanetto, Marketingdirektorin bei Galler.

Viele Schoko-Boutiquen bieten nur noch Online-Verkäufe an, um die Kosten zu drücken.

Einzelne Geschäfte haben aber dennoch geöffnet. Etwa Galler in Brüssel.

Man habe schließlich vor der Krise eine halbe Tonne Schokolade geordert, auf der man jetzt sitze. Wenn das Geschäft nun geschlossen würde, könnte man für immer zu machen, heisst es dort.

Die Verluste könne man nur abschätzen, doch die Einnahmen seien nicht einmal halb so groß wie sonst.

Und da die meisten Büros ebenfalls geschlossen sind, machten die Firmen keine Ostergeschenke-Bestellungen für ihr Personal.

Üblicherweise habe sie Bestellungen von 15 Unternehmen, die ihren Mitarbeitern Geschenke machten - für insgesamt bis zu 150 Personen. Diese Jahr habe sie null Bestellungen, meint die Inhaberin eines Ladens.

Die belgische Schoko-Industrie macht jährlich einen Umsatz von fünf Milliarden Euro.

In diesem Jahr hat das süße Geschäft indes einen bitteren Beigeschmack.

Weitere Quellen • Susan Dabbous

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