EU mobilisiert Hilfe für Syrien

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Copyright Ghaith Alsayed/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Stefan Grobe
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Die EU ist der größte Spender von humanitärer Hilfe in Syrien - daraus soll Brüssel diplomatischen Vorteil ziehen, sagen Beobachter

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Zehn Jahre Bürgerkrieg in Syrien: Zerstörung, Leid, Trostlosigkeit.

Die Coronavirus-Krise hat den Konflikt nur noch verschärft.

Die Europäische Union, die Vereinten Nationen und die EU-Kommission haben eine Geberkonferenz organisiert, um internationale Partner zu Spenden zu mobilisieren.

Geholfen werden soll Syrien und Nachbarstaaten, die syrische Flüchtlinge aufgenommen haben.

Für manche Beobachter ist dies eine Gelegenheit für die EU, ein klares Zeichen zu setzen.

Wegen der Pandemie hätten die Strippenzieher in Syrien, vor allem der Iran, viel Geld verloren, meint die deutsche Grünen-Abgeordnete Hannah Neumann.

Gebraucht werde daher jetzt jemand, der für humanitäre Hilfe und Wideraufbauarbeiten aufkomme.

Für die EU wäre eine Beteiligung eine Möglichkeit, wieder an den diplomatischen Tisch zu kommen und Einfluß auf die Dinge im Land zu nehmen.

Und das heiße für Reformen und Gerechtigkeit zu kämpfen.

Die EU ist der wichtigste Spender von humanitäter Hilfe für Menschen aus Syrien.

Zusammen mit den USA haben die Europäer aber auch Sanktionen gegen das Regime von Präsident Assas in Kraft.

Angesichts des paralysierenden Effekts der Pandemie auf die syrische Wirtschaft haben viele zur Aussetzung der Sanktionen aufgerufen - darunter auch Papst Franziskus.

Er sei nicht überzeugt, dass die Sanktionen derzeit vernünftig seien, meint David Crane vom Syrian Accountability Project, ein Dokumentationszentrum an der Universität Syracuse im US-Bundesstaat New York.

Sanktionen seien eine politische Waffe, um ein Ende des Krieges zu erzwingen, vielleicht um Druck auf Russland und den Iran auszuüben, die beide über viel Einfluss in der Region verfügten.

Die Leidtragenden seien die Menschen in Syrien.

Die Frage ist nun, inwieweit die EU ihre Strategie erneuern und ein Schlüsselakteur in der Region werden kann.

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