Interreg-Projekt MisMi: Gesundheit geht alle an

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Von Aurora Velez
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Das EU-Projekt entwickelt lokale Gesundheits- und Sozialdienste in Bergregionen.

MisMi heißt ein grenzüberschreitendes EU-Projekt, das Italien und Frankreich mit dem Ziel verbindet, integrierte lokale Gesundheits- und Sozialdienste zu entwickeln. Sie sollen dazu beitragen, die Entvölkerung der Berggebiete zu bekämpfen und gesundheitliche Ungleichheiten zu verringern, insbesondere durch Prävention und Überwachung des Gesundheitszustands der Menschen, vor allem derer mit chronischen Krankheiten.

Gesundheit geht alle an

In Berggebieten sind Abwanderung und Überalterung der Bevölkerung zwei Konstanten. Als Dörfer im Aostatal von Covid-19 betroffen waren, war MisMi vor Ort, um das Virus zu bekämpfen: ein europäisches Projekt, das lokale Gesundheits- und Sozialfürsorge in Berggebieten in der französisch-italienischen Grenzregion entwickelt.

Während der kritischen Phase der Epidemie machten Krankenschwestern zusätzlich zu ihrer Arbeit im Krankenhaus Hausbesuche und führten PCR-Tests durch. Zu ihnen gehörte Valentina Vittone. 2018 gab sie ihre feste Stelle in Großbritannien auf, um am EU-Projekt MisMi mitzuwirken. Für sie betrifft Gesundheit nicht nur den Einzelnen, sondern ist ein Thema für die ganze Gesellschaft:

"Bei MisMi hat mich besonders der neue Ansatz bei der Betreuung von Menschen angesprochen: im Schoß ihrer Familien, in ihren Gemeinden, in ihrer gewohnten Umgebung."

Das Gesamtbudget für MisMi beträgt 1,8 Millionen Euro, 1,5 Millionen Euro stammen aus der Kohäsionspolitik der Europäischen Union. Fast 5000 Menschen haben bereits direkt davon profitiert, und Zehntausende weitere indirekt.

Interreg-Projekt verbinet direkten Kontakt mit Telemedizin

Das Interreg-Projekt unterstützt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen der französischen Provinz Tarentaise und der italienischen Region Aostatal. Es kombiniert den direkten Kontakt mit Menschen mit Telemedizin.

"MisMi entstand aus einem konkreten Bedürfnis heraus: Denn in den Bergen zu leben, darf nicht bedeuten, isoliert oder allein zu sein, was insbesondere für diejenigen ein Problem wäre, die an chronischen Krankheiten oder sozialer Ausgrenzung leiden und niemanden haben, der sie in diesen Momenten unterstützen oder begleiten kann", erklärt Projektkoordinatorin Anna Castiglion.

MisMi hat eine medizinische und eine soziale Komponente: Eine der beliebtesten sozialen Projekt-Aktivitäten ist das Wandern in den Bergen. Sie wurden im Juni wieder aufgenommen. Mehr als 600 Menschen haben bisher daran teilgenommen.

"Die Rolle der Gruppenleiterin ist in diesem Zusammenhang sehr wichtig, denn sie fördert die Interaktion zwischen den Teilnehmern, fördert das Zusammenwachsen, erkennt die Bedürfnisse, die die Menschen haben", sagt Gruppenleiterin Aida Ndoja. "Wichtig dabei ist auch, Ressourcen innerhalb der Gruppe zu entdecken."

Einer der Teilnehmer ist Claudio Massai. Der 68-Jährige erkrankte schwer an Covid-19, kämpfte 47 Tage um sein Leben:

"Jeder neue Tag, den ich jetzt erlebe, ist für mich ein Erlebnis, ein Tag, den man zu schätzen weiß. Ein Tag ist schöner als der andere. Früher hat mich der Regen gestört. Jetzt bedeutet Regen für mich, dass ich einen Tag mehr erlebt habe."

Journalist • Aurora Velez

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