"Nur 50 Euro Umsatz am Tag - eine Katastrophe"

"Nur 50 Euro Umsatz am Tag - eine Katastrophe"
Copyright 
Von Ana LAZARO
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Der Weg aus der wirtschaftlichen Coronavirus-Krise ist lang. In Brüssel droht jedem fünften Einzelhandelsgeschäft das endgültige Aus

WERBUNG

Es ist nun zwei Monate her, dass die Geschäfte wieder geöffnet sind.

Doch der Zulauf von Kunden lässt zu wünschen übrig.

In diesem Schokoladengeschäft in der Altstadt von Brüssel kämpft man ums wirtschaftliche Überleben.

Einige Angestellte wurden auf Kurzarbeit gesetzt.

Für wie lange noch, ist ungewiss.

Es gebe Tage, da kämen die Einnahmen nicht über 50 Euro hinaus, es sei eine Katastrophe. Sie wisse nicht, wie es weiter gehen solle, meint die Eigentümerin.

Die gleiche Situation beim Juwelier Adam Gromert um die Ecke.

Sein Geschäft hängt von den ausländischen Touristen ab, die aber jetzt nicht mehr kommen.

Er hat ausgerechnet, dass er seit der Wiederöffnung im Vergleich zum Vorjahr rund vier Fünftel seines Umsatzes verloren hat.

Er hoffe auf einen Aufschwung in den nächsten beiden Monaten, andernfalls brauche er finanzielle Hilfe.

Die Ferienzeit drohe für viele Geschäfte zum Pleiten-Sommer zu werden.

Die Schwierigkeiten kämen erst noch.

In den Brüsseler Bürovierteln sieht es nicht besser aus.

Da viele Mitarbeiter immer noch von zu Hause aus arbeiten, hat dieser Sandwich-Shop kaum noch Kunden.

Öffentliche Hilfen haben ihn noch über Wasser gehalten, doch das Schlimmste dürfte erst noch kommen.

Die Krise habe noch gar nicht richtig begonnen, sagt der Eigentümer. Damit rechne er erst zwischen September und Januar.

Ob er überleben werde, könne er wohl erst am Ende des nächsten Jahres sagen.

Doch nicht jeder kann so lange durchstehen.

WERBUNG

Die Gewerkschaften rechnen damit, dass jedes fünfte Geschäft seine Türen für immer schließt.

Deshalb sind sie auch für das Tragen von Masken, um eine zweite Infektionswelle zu verhindern.

Selbst wenn das nicht besonders angenehm und eine Verpflichtung sei, so sei es vielleicht die beste Methode, eine zweite Welle zu verhindern und eine neue Massen-Quarantäne.

Sollte eine zweite Welle dennoch kommen, so habe sie dramatische Konsequenzen.

Staatliche Hilfen sind notwendig, aber sie werden nicht ewig dauern.

WERBUNG

Deswegen ist das EU-Konjunkturpaket so dringend.

Journalist • Stefan Grobe

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Erbschaftssteuer in Europa: Wer zahlt wo wieviel? Und wer kassiert was?

Kiews Angriffe aus russische Ölraffinerien: So groß ist der Schaden für Russland

Wo in Europa ist die Vermögensungleichheit am größten?