Warnung vor dem Wasser: Die Adriaküste ist leidgeprüft

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Im Rahmen des EU-Projekts I-Storms arbeiten Adriaanrainer im Hochwasserschutz zusammen. Natürlich auch dabei: Venedig.

Venedig steht für bauliche Schönheit, aber auch für Überschwemmungen. Seit dem Jahr 1501 gibt es in der Stadt gezielte Maßnahmen, um mit den Wassermassen umzugehen. Das derzeitige Frühwarnsystem hat Verstärkung bekommen.

Im Rahmen des EU-Projekts I-Storms arbeiten die Adriaanrainerstaaten zusammen, tauschen meeres- und wetterkundliche Erkenntnisse aus, um Ereignisse wie Überschwemmungen besser vorhersagen zu können. Das wiederum hilft, frühzeitig Maßnahmen einzuleiten, um Menschen und Besitz zu schützen.

Überschwemmungen: Hausbesitzer in Venedig sind leidgeprüft

„Wir leben mit dem Wasser", sagt Alvise Papa, der in Venedig im Gezeitenamt arbeitet. „Jede Klimaveränderung betrifft uns unmittelbar. Die Phänomene, die Venedig umtreiben, entstehen im Ionischen Meer. Das Projekt ist ein Anfang. Zusammen mit unseren Partnern haben wir einen grundlegenden Rahmen geschaffen, in dem wir Daten und Vorhersagen austauschen, um in mathematischer Hinsicht dieselbe Sprache zu sprechen", so Papa.

Albanien, Griechenland, Kroatien und Slowenien sind ebenfalls von den Launen der Adria betroffen. Auch sie bringen sich in das Projekt ein. Vorher kochte jedes Land sein eigenes Süppchen, jetzt arbeitet man zusammen. Der Großteil des Haushalts des Projektes I-Storms stammt aus Geldern für die EU-Kohäsionspolitik.

Zutreffende Vorhersagen können Menschenleben retten. Hausbesitzer in Venedig sind leidgeprüft. Immer wieder gibt es Überschwemmungen - nicht selten mit großen Schäden. Der Gastwirt Paolo Sartore kann ein Lied davon singen. Zuletzt schlugen die Wassermassen im November 2019 zu.

Hoffen auf „Mose"

„Am 12. November 2019 hatten wir einen Pegelstand von 187 Zentimetern. In unserem Hotel stand das Wasser 60 Zentimeter hoch und reichte damit fast an die elektrischen Leitungen heran. Wir brauchen den Flutschutz Mose. Der Staat hat Milliarden in diesen Schutz gesteckt, das Geld sollte dafür sorgen, dass Mose funktioniert", so Sartore.

Im Rahmen des Projektes I-Storms sind Einzelheiten über die Gezeiten, den Wind und den Wellenstand in Echtzeit abrufbar. Das dafür genutzte Programm wurde von Christian Ferrarin und seiner Arbeitsgruppe entwickelt. Ferrarin erläutert: „Das Programm bildet eine Karte ab, auf der man die verschiedenen Gebiete in der Adria und im Ionischen Meer anwählen kann. Man kann beides darstellen: Den Pegelstand mit der Entwicklung in den kommenden zwei Tagen und die Wellen. Das ist für jeden Menschen und auch für den Zivilschutz sinnvoll, der mit den Notlagen umgehen muss."

Näheres zum Projekt I-Storms erfahren Sie in englischer Sprache unter https://istorms.adrioninterreg.eu/activities

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