Wegen Covid: Jetzt müssen Irlands Restaurants schließen, aber kein neuer Lockdown

Menschen mit Gesichtsmasken vor einem Pub in Dublin, 16.03.2020
Menschen mit Gesichtsmasken vor einem Pub in Dublin, 16.03.2020 Copyright Peter Morrison/AP
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Von Rachael KennedyEuronews
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Neue Corona-Restriktionen in Irland. Sie bedeuten, dass nun auch die Restaurants vorerst geschlossen bleiben. Pubs waren ohnehin geschlossen.

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Irland zieht die Corona-Zügel an. Wie vielerorts in Europa steigen auch auf der grünen Insel die Neuinfektionen, doch nun hat das Land, entgegen der Expertenmeinung, sich gegen einen weiteren Lockdown entschieden.

Regierungschef Micheál Martin erklärte am Montag, dass er die Alarmstufe auf 3 erhöhen werde. Das bedeutet beispielsweise, dass das Speisen im Innenbereich von Restaurants verboten ist.

Derartige Einschränkungen gelten bereits seit zwei Wochen in Dublin und Donegal, wo die Pubs in den letzten zwei Wochen nur eine begrenzte Anzahl von Menschen im Freien bewirten durften. In Dublin waren Pubs, in denen ausschließlich Getränke ausgeschenkt wurden, seit dem Lockdown geschlossen.

Martin sagte in einer Fernsehansprache "wenn wir alle jetzt handeln" könne ein zweiter Lockdown vermieden werden. Denn ein solcher, so Martin, könnte zahlreiche Unternehmen in den finanziellen Ruin treiben.

"Wir haben in der Hand, was als Nächstes geschieht", erklärte er. "Es geht darum, Leben und Lebensgrundlagen zu schützen [...] Wenn wir alle jetzt handeln, wird keine Notwendigkeit bestehen, Einschränkungen der Stufe 4 und 5 einzuführen."

Erst am Sonntag hatte das Nationale Notfallteam für Öffentliche Gesundheit die Regierung dafür plädiert, einen weiteren Lockdown zu verhängen - also die Stufe 5 der Corona-Einschränkungen.

Stephanie Lecocq/AP
Micheal Martin kündigte neue Corona-Einschränkungen anStephanie Lecocq/AP

In Europa wäre Irland damit das zweite Land, das einen kompletten Lockdown wie im Frühjahr verhängen würde. Die Empfehlung stieß auf Widerstand in Politik und Wirtschaft.

Martins Stellvertreter, der frühere Regierungschef Leo Varadkar, sagte, die Empfehlung der Gesundheitsexperten der Regierung gliche einem "Experiment" an der Bevölkerung, die bereits einen der längsten Lockdowns in Europa hinter sich habe.

Auch die Institution, die die irischen Krankenhäuser betreibt, hätte dem Rat der Gesundheitsexperten der Regierung nicht zugestimmt.

Von 31 Ländern, die vom Europäischen Zentrum für Krankheitsbekämpfung überwacht werden, liegt Irland derzeit an 14. Stelle.

Am vergangenen Wochenende wurde die höchste Zahl an Neuansteckungen seit April registriert. Die 14-Tage-Inzidenz von 104 Fällen pro 100.000 Menschen.

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