Curevac arbeitet schon länger an der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs. Nun hat die Biotech-Firma eine Kooperation mit Bayer abgeschlossen. Die Neuinfektionszahlen in Deutschland bleiben weiter hoch.
Bayer und Curevac wollen zukünftig gemeinsam an einem Corona-Impfstoff arbeiten. Das teilten die beiden Unternehmen an diesem Donnerstag mit.
Curevac arbeitet schon länger an der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs. Eine baldige Zulassung ist aber noch nicht in Sicht. Der Pharmakonzern Bayer soll das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac nun dabei unterstützen, die aufwändigen Zulassungsformalitäten zu bewältigen und bei der geplanten Studie mitzumachen. Außerdem soll Bayer die Lieferketten mitverfolgen. In die Produktion soll Bayer allerdings nicht mit einsteigen.
Curevac entwickelt einen mRNA-Impfstoff
Im Dezember hat Curevac seine klinischen Tests der Phase III für seinen Impfstoff "CVnCoV" gestartet. Mehrere Tausend Menschen müssen dafür an der Studie teilnehmen, die in Lateinamerika und Europa durchgeführt wird. Curevacs Impfstoff basiert -ähnlich wie die beiden bereits zugelassenen Impfstoffe von Biontech/Pfizer auf der revolutionären mRNA-Technologie. Die EU-Kommission hat sich bereits 405 Millionen Impfdosen gesichert.
Das Biotech-Unternehmen Curevac beschäftigt eigenen Angaben zufolge rund 500 Mitarbeiter, Mehrheitseigentümer ist der SAP-Gründer Dietmar Hopp. Im Sommer 2019 hatte die staatliche Föderbank KfW 23 Prozent an Curevac erworben. Damit gehört dem Bund indirekt fast ein Viertel der Firma. Hintergrund ist die Absicherung des Unternehmens gegen eine mögliche Übernahme aus dem Ausland. Für das Corona-Vakzin bleibt Curevac Inhaber der Marktzulassung. Partner Bayer könnte unter Umständen allerdings für Märkte außerhalb Europas Zulassungsinhaber werden.
Impfkampagne: Spahn wird von SPD kritisiert
Die Bundesregierung hofft, bis Sommer allen Bürger, die es wünschen, eine Corona-Impfung zur Verfügung zu stellen. Die frisch geschlossene Kooperation gibt Hoffnung, dass die derzeit noch eingeschränkten Impfkapazitäten deutlich erweitert werden können.
Die Kritik am Start der großangelegten Impfkampagne reißt unterdessen nicht ab. Koalitionspartner SPD wirft Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor, zu wenig Impfstoffe bestellt zu haben. Lange Zeit war nicht absehbar, welcher Impfstoff als erstes auf den Markt kommen würde.
Spahn hingegen verteidigte sich gegen die Kritik. Gegenüber dem ZDF bekräftigte er, dass er immer davon ausgegangen sei, dass der Impfstoff gerade am Anfang knapp sei. Er erwarte ab dem zweiten Quartal eine Besserung. Noch CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer verteidigte die Entscheidung für eine europäisch abgestimmte Beschaffung von Impfstoffen: Der Kampf gegen Corona sei "immer nur so gut, wie wir es europäisch hinbekommen".
An diesem Donnerstag hat das Robert-Koch-Institut (RKI) für Deutschland 26.391 Neuinfektionen registriert, die Zahl der Todesfälle mit oder durch COVID-19 stieg auf 1070 binnen 24 Stunden.