-35,8°C in Spanien: "Filomena" bringt Rekordkälte und viel Schnee

Ein Pferd trabt durch das verschneite baskische Dorf Esnotz, Navarra, in den Pyrenäen
Ein Pferd trabt durch das verschneite baskische Dorf Esnotz, Navarra, in den Pyrenäen Copyright AP Photo/Alvaro Barrientos
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Von Cornelia Trefflich mit AP, dpa
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Der Winter kommt, auch nach Spanien. Sturmtief "Filomena" hat der iberischen Halbinsel ein Rekordtiefstwert von 35,8°C unter Null beschert.

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Nicht schlecht staunten die Madrilenen, als sie aus dem Fenster schauten oder sich sogar aus dem Haus wagten. Denn dort lag Schnee auf Autos und Gehwegen, in Parks und auf Rasenflächen. Ein äußerst seltenes Phänomen in der spanischen Hauptstadt, die seit fast einem Jahrzehnt keine weiße Pracht gesehen hat. Stundenlang schneite es dicke Flocken vom grauverhangenen Himmel.

Sturmtief "Filomena" hält Spanien derzeit in Atem, wobei "schwere Schneefälle" selbst in Höhen von nur 200 Metern "in weiten Teilen des Inneren der Halbinsel" erwartet werden, wie der nationale Wetterdienst Aemet am Donnerstag mitteilte. In der Hauptstadt, im Nordosten und in den bergigen Gebieten des Südostens könnten in den kommenden Tagen bis zu 50 Zentimeter Schnee fallen.

Auch in anderen Regionen Spaniens, wie in der Provinz Kastilien und Léon hat "Filomena" rekordverdächtige Tiefsttemperaturen beschert. In der Ortschaft Vega de Liordes, die sich rund 400 Kilometer nördlich von Madrid befindet, wurden -35,8 Grad Celsius gemessen - die kälteste Temperatur, die je in Spanien aufgezeichnet wurde. Am Mittwoch erst hatte es mit -34,1°C einen Kälterekord in La Llança, in den Pyrenäen, einen Kälterekord gegeben.

Die in Kastilien und León gemessenen Rekordtemperaturen erscheinen im Vergleich zum Tiefstwert in Kontinentaleuropa, der am 31. Dezember 1978 in Ust-Schtschuger, Russland, mit -58,1°C gemessen wurde, relativ warm.

Auch in Frankreich und der Schweiz liegen die dokumentierten Tiefsttemperaturen unter dem spanischen Wert, nämlich bei -36,7°C für Frankreich und bei -41,8°C für die Schweiz.

Die niedrigste Temperatur, die je auf der Nordhalbkugel gemessen wurde, lag laut der World Meteorological Organisation bei -69,3 °C. Sie wurde am 22. Dezember 1991 in Grönland gemessen. Doch selbst dieser Rekordwert ist fast 20°C wärmer als der Weltrekord, der im Juli 1983 an der hoch gelegenen Wetterstation Vostok in der Antarktis aufgestellt wurde.

Die Meteorologen gehen davon aus, dass das Tief in Spanien noch mindestens bis Sonntag, teils aber auch bis Anfang nächster Woche, andauern wird.

Der nationale Wetterdienst Aemet rief für etwa die Hälfte des Landes die zweithöchste Alarmstufe Orange aus, für drei Provinzen der Region Kastilien-La Mancha südlich und östlich von Madrid wurde sogar Alarmstufe Rot ausgerufen. In Madrid sollen am Samstag 20 Zentimeter Schnee fallen, in der Nacht von Montag auf Dienstag sieht der Wetterbericht Temperaturen von bis zu -12°C vor.

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