EU will bis September 70 Prozent der Bevölkerung geimpft haben

EU will bis September 70 Prozent der Bevölkerung geimpft haben
Copyright Cecilia Fabiano/LaPresse
Copyright Cecilia Fabiano/LaPresse
Von Elena Cavallone
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

An diesem Donnerstag beraten die Staats- und Regierungschefs auf einem Viedeogipfel Pläne der Kommission, bis zum Sommer rund 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung zu impfen. Ist dies realistisch? Fragen an den Gesundheitsminister von Malta, Christopher Fearne.

WERBUNG

In der EU sind die Impfkampagnen in vollem Gange. Der Beginn war indes etwas holprig, vielerorts wurde er als zu langsam kritisiert. Auch mangelte es an einer Abstimmung unter den Mitgliedsstaaten.

An diesem Donnerstag beraten die Staats- und Regierungschefs auf einem Viedeogipfel Pläne der Kommission, bis zum Sommer rund 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung zu impfen.

Ist dies realistisch? Fragen an den Gesundheitsminister von Malta, Christopher Fearne.

Fearne: Ich denke, es ist ein realistisches Ziel, bis Ende März medizinisches Personal und Menschen über 80 komplett geimpft zu haben. Bis Ende Mai sollten dann Menschen über 70 und solche mit chronischen Krankheiten geimpft worden sein. Also alle besonderen Risikogruppen in unserer Gesellschaft. Und ein ehrgeiziges aber realistisches Ziel bleibt dann, bis Ende September 70 Prozent der Gesamtbevölkerung geimpft zu haben.

Euronews: Die EU ist für den langsamen Start der Impfkampagne kritisiert worden. Teilen Sie diese Kritik? Hätte die EU schneller handeln können wie die USA, Großbritannien und Israel?

Fearne: Ich teile die Kritik nicht. Wir haben es geschafft, als Gruppe zu handeln. Malta hat als kleines Land Jahre lang darauf gedrängt, Medikamente gemeinsam anzuschaffen. Dies hat verschiedene Vorteile. Der erst ist natürlich, dass wir ein größeres Gewicht in den Verhandlungen mit der Pharmaindustrie als Block haben, als wenn wir einzeln verhandeln würden. Dann natürlich die Preistransparenz. Indem wir Medikamente gemeinam anschaffen, gelingt es uns, die Preise unten zu halten.

Euronews: Malta ist ein beliebtes Urlauberziel und stark vom Tourismus abhängig. Sind Sie für Impfzertifikate in Reisepässen, um den Tourismus und Reisen insgesamt anzukurbeln?

Fearne: Es ist nur ein weiteres Element, das den Ländern hilft, die Wirtschaft wieder zu öffnen. Es gibt bereits Bürger, die aus so genannten grünen Ländern kommen, wo es keine Beschränkungen beim Reisen gibt, selbst wenn diese Bürger in Städten mit hohem Infektionsgrad leben.

Wir müssen sicherstellen, dass alle auf gleiche Weise geimpft werden, so dass wir die Ziele erreichen können, die ich erwähnt habe: März, Mai und September. Dies wird uns in den Stand versetzen, unsere Volkswirtschaften gemeinsam wieder zu öffnen und Tourismus und Handel schneller anzukurbeln.

Das Gespräch führte Elena Cavallone.

Journalist • Stefan Grobe

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Europas Impfstrategie auf dem Prüfstand

Corona in Europa: Chinesische Impfdosen für Serbien und Home Office für Schweizer Soldaten

Exklusiv. Michel zu Iran-Israell: "Hoffe, das ist das Ende der Geschichte"