Corona-Lage: Spahn drückt beim Impftempo auf die Tube

Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn und der Präsident des Robert-Koch-Instituts Lothar Wieler bei einer gemeinsamen Pressekonferenz, 08.10.2020
Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn und der Präsident des Robert-Koch-Instituts Lothar Wieler bei einer gemeinsamen Pressekonferenz, 08.10.2020 Copyright Tobias Schwarz/Pool Photo via AP
Von Euronews mit dpa
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Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn will das Tempo der Impfkampagne anziehen.

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Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn will das Tempo der Impfkampagne anziehen. Daher hat er die Bundesländer dazu aufgerufen, die für die ersten drei Februarwochen angekündigten Dosen des Impfstoffs von AstraZeneca so schnell wie möglich zu verimpfen, ohne dabei die vorgesehene Dosis für die zweite Impfung zurückzuhalten. Ähnlich wird derzeit die Impfkampagne in Grroßbritannien durchgeführt. 

Gesundheitsminister Spahn: "Haben jetzt alle Mittel, das Virus zu besiegen"

Spahn räumte zudem ein, dass der Start der Impfkampagne schwierig gewesen sei. Mit drei zugelassenen Impfstoffen habe man aber die "Mittel, das Virus zu besiegen - nicht sofort, aber im Laufe des Jahres." Inzwischen seien fast 80 Prozent der Alten- und Pflegeheimbewohner geimpft. Rund 800.000 Bürger hätten schon die zweite Dosis erhalten, so Spahn.

"Wir sind auf dem Weg raus aus der Pandemie - und diesen Weg gehen wir entschlossen, aber vorsichtig", sagte Spahn. Auch er sei die Pandemie leid, man müsse sich dennoch auf weitere, harte Wochen einstellen.

RKI-Präsident Wieler: Haben Situation noch lange nicht unter Kontrolle

Der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, betonte erneut, dass die Situation noch lange nicht unter Kontrolle sei. Durch die Mutationen sei Sars-Cov-2 insgesamt gefährlicher geworden, sie habe dadurch einen regelrechten Boost bekommen.

Im Bezug auf die Varianten des Virus erklärte Wieler, dass die britische Mutation B 1.1.7 in 13 Bundesländern nachgewiesen wurde. Ihren Anteil an der Gesamtzahl der Infektionen bezifferte er auf sechs Prozent. Gefährlich sei die Variante vor allem, weil sie sich schneller verbreite als der Wildtyp. Auch die Varianten B.1.351 und B.1.281 seien inzwischen in Deutschland angekommen.  "Die drei Varianten sind ansteckender und es gibt erst Hinweise, dass sie auch vermehrt zu schweren Verläufen führen", warnte der RKI-Präsident. "Wir müssen die Ausbreitung verlangsamen und verhindern, dass neue Varianten entstehen", so Wieler.

Cichutek: "Alle zugelassenen Impfstoffe zu empfehlen"

Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, wies darauf hin, dass alle in der EU zugelassenen Impfstoffe zu empfehlen seien. Dazu zähle auch der jüngst zugelassene Impfstoff von AstraZeneca. Seine Wirksamkeit liege bei weit über 50 Prozent und auch er weise ein günstiges Nutzen-Risiko-Profil auf. Er appellierte an die Menschen in Deutschland, sich impfen zu lassen.

In Deutschland hatte die Ständige Impfkommission den Astrazeneca-Impfstoff aufgrund mangelnder Daten bei Älteren für Menschen unter 65 empfohlen. Daher werde die Impfverordnung entsprechend angepasst, wie Jens Spahn ausführte. So werde der Astrazeneca-Impfstoff zukünftig an das jüngere Pflegepersonal verabreicht. Für die Gruppe der Senioren werde weiterhin der Impfstoff von Pfizer/BioNTech eingesetzt.

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