Eine Handelsstrategie für die Europäische Union im 21. Jahrhundert. Das ist das ehrgeizige Projekt, dass die EU-Kommission jetzt vorgestellt hat. Ein Balanceakt zwischen einem Eintreten für den Multilateralismus und der Verteidigung eigener Interessen.
Eine Handelsstrategie für die Europäische Union im 21. Jahrhundert. Das ist das ehrgeizige Projekt, dass die EU-Kommission jetzt vorgestellt hat. Ein Balanceakt zwischen einem Eintreten für den Multilateralismus und der Verteidigung eigener Interessen.
Europa brauche ein systematischeres Herangehen an Handel und die dafür nötigen Instrumente, sagt Kommissions-Vizepräsident Valdis Dombrovskis. Letztere seien vor allem wichtig, wenn andere Länder außerhalb der internationalen Regeln agierten. Europa werde multilateral handeln wann immer möglich, aber einseitig, wenn notwendig.
Mit dieser Strategie soll zudem die von der Pandemie ausgelöste schwere Wirtschaftskrise bekämpft werden. Dazu gehört, dass Europa beim Übergang in eine klimaneutrale Wirtschaft ein globaler Vorreiter sein will.
Als erstes müsse die Welthandelsorganisation dahin gehend reformiert werden, dass der Handel mit umweltfreundlichen Produkten und Dienstleistungen vereinfacht werde, so Dombrovskis. Zweitens mache die EU Handelsgesrpäche von der Einhaltung des Pariser Klima-Abkommens abhängig.
Einige Analysten sehen darin eine Fortsetzung europäischer Handelstradition. Die EU setze ganz auf Kontinuität, bei der Stärkung der WTO, bei engen Beziehungen zu den USA und bei bilateralen Vereinbarungen, so Uri Dadush vom Bruegel Institut.
Laut Kommission sind von der Handelspolitik EU-weit rund 35 Millionen Arbeitsplätze abhängig.