Söldnertruppen und illegale Banden größtes Problem für Libyen

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Von Efi Koutsokosta
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Operation Irini ist die einzige aktive Mission der EU in Libyen. Wichtigste Aufgabe von Irini ist die Durchsetzung des UN-Waffenembargos durch Luft-, Satelliten- und Marine-Aufklärung. In Brüssel sprach Euronews mit dem Chef der Operation, Admiral Fabio Agostini.

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Operation Irini ist die einzige aktive Mission der EU in Libyen, einem Land, das seit zehn Jahren vom Bürgerkrieg zerissen ist. Wichtigste Aufgabe von Irini ist die Durchsetzung des UN-Waffenembargos durch Luft-, Satelliten- und Marine-Aufklärung. In Brüssel sprach Euronews mit dem Chef der Operation, Admiral Fabio Agostini, der eine Verlängerung seines Mandats um zwei weitere Jahre anstrebt.

Euronews: Werden Sie eine Rolle bei dem Waffenstillstand in Libyen spielen?

Agostini: Libyen ist gerade in einer entscheidenden Phase. In den nächsten Tagen soll eine Übergangsregierung gebildet werden. Wir beobachten die Lage zu Land, zu Wasser und in der Luft. Wir sind für jeden Auftrag bereit, den uns die internationale Gemeinschaft, die Bürgerkriegsparteien und die EU erteilen mögen.

Euronews: Trotz ihres Mandats gibt es Kritik, dass noch immer Waffen ins Land gelangen. Was sagen Sie dazu?

Agostini: Bislang haben wir sechs Schiffe durchsucht, etwa 2000 werden von uns beobachtet, ebenso 150 Flüge. Auch haben wir 20 Berichte an die UNO und Expertengremien vorgelegt, in denen wir zu möglichen oder tatsächlichen illegalen Aktivitäten in Libyen Stellung nehmen. Dies sind die Ergebnisse unserer Arbeit in einer relativ kurzen Zeit.

Euronews: Haben Sie auch die illegale Immigration von Libyen nach Europa stoppen können?

Agostini: Ich denke, der beste Weg, die illegale Immigration zu stoppen und Schlepper-Organisationen zu zerschlagen, ist, die libysche Küstenwache und Marine zu trainieren. Beide müssen autonom mit Sicherheitsfragen umgehen können in ihren Hoheitsgewässern. Leider hat aus politischen Gründen unsere Trainingsarbeit noch nicht begonnen. Allerdings sind wir zuversichtlich, dass wir in der nächsten Zukunft zu Ergebnissen kommen, sobald sich die Lage in Libyen positiv entwickelt.

Euronews: Sollten ausländische Truppen Libyen verlassen, um dem Land den Übergang zu erleichtern?

Agostini: Ich denke, dass es noch eine Menge Probleme gibt, ehe wir ein stabiles und friedliches Libyen erreichen werden. Natürlich ist die Präsenz ausländischer Truppen, genauer: die Präsenz von Söldnerverbänden und illegalen Banden eines der großen Probleme, die zu lösen sind.

Journalist • Stefan Grobe

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