EMA eröffnet ein schnelles Prüfverfahren für Russlands Sputnik V

Coronavirus-Impfstoff Sputnik V kommt am Flughafen Kosice in der Slowakei an, 01.03.2021
Coronavirus-Impfstoff Sputnik V kommt am Flughafen Kosice in der Slowakei an, 01.03.2021 Copyright Frantisek Ivan/TASR via AP
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Von Euronews, su mit dpa
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Die Europäische Arzneimittelagentur eröffnet ein schnelles Prüfverfahren für den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V.

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Die Europäische Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, EMA) hat ein schnelles Prüfverfahren für Russlands Corona-Impfstoff Sputnik V angekündigt. Man habe sich nach den Ergebnissen von Laborversuchen und den klinischen Studien bei Erwachsenen zu diesem Schritt entschlossen, hieß es von der EMA aus Amsterdam. Nach den Studien rege Sputnik V die Bildung von Antikörpern gegen das Virus an und könne beim Schutz vor Covid-19 helfen.

Bei der Bewertung der Wirksamkeit des russischen Impfstoffs wenden die Experten das sogenannte "Rolling-Review-Verfahren" an, bei dem die bereits vorliegenden Ergebnisse geprüft werden, auch wenn noch nicht alle Tests abgeschlossen sind und auch noch kein Zulassungsantrag gestellt wurde. Wann das der Fall sein wird, war zunächst noch unklar.

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„Die Entscheidung des Ausschusses für Humanarzneimittel (Committee for Medicinal Products for Human Use, CHMP), mit der fortlaufenden Überprüfung zu beginnen, basiert auf Ergebnissen von Laborstudien und klinischen Studien bei Erwachsenen. Diese Studien zeigen, dass Sputnik V die Produktion von Antikörpern und Immunzellen auslöst, die auf das SARS-CoV-2-Coronavirus abzielen und zum Schutz vor COVID-19 beitragen können.“

"50 MILLIONEN EINHEITEN LIEFERBAR"

Der russische Vermarktungsfonds (RDIF) von Sputnik V stellte ab Juni 50 Millionen Einheiten in Aussicht – bis Ende des Jahres könnte ein Zehntel der EU-Bevölkerung mit Sputnik geimpft werden.

Russland hat seinen Corona-Impfstoff bereits erfolgreich in der Welt vermarktet. In Serbien, Belarus, Ungarn Albanien, Argentinien und Chile wird das Vakzin beispielsweise schon eingesetzt. Einige EU-Mitgliedsstaaten hatten angekündigt, den Impfstoff auch ohne EU-Zulassung anwenden zu wollen. Die Hersteller des Impfstoffs hatten mehrfach erklärt, dass bereits ein Zulassungsantrag bei der zuständigen EU-Behörde gestellt worden sei. Die EMA widersprach diesen Angaben.

In der EU sind die Corona-Impfstoffe von Pfizer/BioNTech, Moderna und AstraZeneca zugelassen. Die Behörde prüft derzeit den Antrag des US-Unternehmens Johnson & Johnson auf Zulassung. Eine Entscheidung soll bis zum 11. März fallen, danach ist die EU-Kommission am Zug.

su mit dpa

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