Nutzen größer als Gefahren: EMA weiter von AstraZeneca-Impfstoff überzeugt

Nutzen größer als Gefahren: EMA weiter von AstraZeneca-Impfstoff überzeugt
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Von Stefan GrobeJack Parrock
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Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hält den Nutzen des AstraZeneca-Impfstoffes weiterhin für größer als die Gefahren. Die Zulassungsbehörde reagierte damit auf die Aussetzung der Impfungen mit dem AstraZeneca-Präparat in einer Mehrheit der EU-Staaten. Der Grund waren Fälle von Blutgerinsel

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Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hält den Nutzen des AstraZeneca-Impfstoffes weiterhin für größer als die Gefahren. Die Zulassungsbehörde reagierte damit auf die Aussetzung der Impfungen mit dem AstraZeneca-Präparat in einer Mehrheit der EU-Staaten. Der Grund waren Fälle von Blutgerinnseln.

Wenn Millionen Menschen geimpft würden, seien vereinzelte Nebenwirkungen, auch ernsthafte, unvermeidlich, sagte EMA-Direktorin Emer Cooke. Aufgabe der Agentur sei es, diese Nebenwirkungen zu bewerten und so schnell wie möglich zu untersuchen, ob es sich dabei um einen Impfeffekt handele oder um Zufall.

Fünf Millionen Dosen des AstraZeneca-Impfstoffs sind in der EU bislang verabreicht worden - und 30 Fälle von Blutgerinnseln im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung wurden bekannt. Deutschland verfügte nach den skandinavischen Staaten daraufhin eine Aussetzung der AstraZeneca-Impfungen, eine Mehrheit der EU-Staaten folgte. Nun will man den vollständigen Bericht der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) am Donnerstag abwarten.

Nach Ansicht von Experten rächt sich aber, dass die Verträge mit den Herstellern nicht völlig publik gemacht wurden. Es sei nicht bekannt, wie die Haftbarkeitsklausel aussehe, meint Jacob Kirkegaard vom German Marshall Fund. Sei AstraZeneca haftbar zu machen, seien es die Mitgliedsstaaten oder die EU-Institutionen? Nachdem allerdings die EMA die Zulassung für den Impfstoff erteilt habe, sei AstraZeneca im Prinzip von der Haftung befreit.

Die EU-Kommission macht unterdessen geltend, dass die nationalen Kampagnen für den schleppenden Fortschritt der Impfungen verantwortlich seien und nicht das gemeinsame EU-Anschaffungsprogramm.

Zugleich kündigte Brüssel die zusätzliche Lieferung von zehn Millionen Dosen des Pfizer-Biontech Präparats im zweiten Quartal an.

Die Sorge ist, dass die AstraZeneca-Aussetzung die Impfzweifel in der Öffentlichkeit noch verstärkt.

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