Neue EU-Regeln für grüne Investitionen

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Von Isabel Marques da Silva
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Engtscheidungshilfen für Anleger: Was ist wirklich klimaschonend und nachhaltig?

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Die Europäische Kommission hat einen Kriterienkatalog zur sogenannten EU-Taxonomie verabschiedet. Das ist ein Klassifizierungssystem, dessen Kriterien die Nachhaltigkeit wirtschaftlicher Aktivitäten einstuft. Investoren soll dadurch eine Entscheidungshilfe gegeben werden, wo sie ihr Geld anlegen. Bei den Übergangsenergien braucht Brüssel aber noch mehr Zeit.

Viele Länder mit Steinkohle müssten einen großen Sprung machen, dabei spiele Erdgas eine Übergangsrolle, sagte die zuständige Kommissarin Mairead McGuiness. Da der Taxonomie-Vorschlag sehr streng gefasst sei, müsse man diese Rolle des Erdgases besonders berücksichtigen. Es bestehe aber in den Mitgliedsstaaten der wirkliche Wunsch, Klimaneutralität zu erreichen, doch dies sei in bestimmten Fällen sehr schwer.

Das Klassifizierungssystem über CO2-Emissionen hat auch eine Analyse der Landwirtschaft auf später verschoben. Es umfasst indes erneuerbare Energien, Verkehr, Waldbau, Industrie und Gebäude.

Die Staaten Ost- und Südosteuropas mit ihrer Kohle-Abhängigkeit werden vor allem von konservativen Parteien im Europäischen Parlamedt unterstützt. Doch Grüne und Mitte-Links-Parteien argumentieren, dies sei nicht im EInklang mit den Ansprüchen des Green Deals.

Wenn Europa einerseits in 30 Jahren klimaneutral werden wolle, dann sei es lächerlich, dass andererseits der Bau eines erdgasgefeuerten Kraftwerks als grüne Investition bezeichnet werde, so der niederländische Grüne Bas Eickhout. Denn dieses Kraftwerk werde mindestens 40 Jahre lang existieren, über die Deadline 2050 hinaus. Er lehne Erdgas nicht ab, aber es dürfe nur begrenzt genutzt werden.

Waldbau und Biomasse als Energiequellen dürften neu klassifiziert werden - angesichts der Warnungen von Wissenschaftlern vor ihrer Klimabelastung. Dies dürfte schon im Juni geschehen.

Journalist • Stefan Grobe

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