Diejenigen, die nicht vor dem Sommer geimpft würden, können mit einem negativen PCR-Testresultat verreisen können.
WERBUNGDie EU will bis zum Sommer ihr Corona-Reisedokument einführen, das sogenannte Grüne Zertifikat. Vor Beginn der Verhandlungen zwischen den EU-Institutionen baten wir Justizkommissar Didier Reynders um einen Zwischenbericht.
Die Verhandlungen würden im Mai beginnen, im Juni werde dann ein Regulierungsvorschlag präsentiert, so Reynders. Technisch gebe es Neuerungen etwa in Frankreich und Dänemark mit Zertifikaten für unterschiedliche Aktivitäten. Ab Anfang Juni werde zudem ein Pilotprojekt mit den Mitgliedsstaaten organisiert, um die Operationsfähigkeit zu testen.
Kritik an dem Vorhaben kommt von der Weltgesundheitsorganisation. Dort heisst es, es sei nicht sicher, dass die Impfungen die Übertragung des Virus stoppen würden. Derzeit sei unklar, ob es eine tatsächliche Immunität gebe, so Reynders. Man wisse nicht, ob es die Möglichkeit einer Ansteckung gebe, wenn ein Mensch geimpft sei.
Die Komission arbeite flexibel, um Schritt für Schritt die Folgen der Impfung und der Heilung zu erkennen. Konkret sei jemand, der von Covid genesen sei, 180 Tage lang immun. Es könnte aber auch weniger sein, das hänge von der Gesundheitslage ab.
Das Grüne Zertifikat soll nach derzeitigem Planungsstand gleich nach der ersten Impfung ausgegeben werden. Das Zertifikat solle alle relevanten Informationen enthalten, welche Dosen wann verabreicht worden seien, so Reynders.
Es solle also möglich sein, alle wichtigen Daten aufzunehmen, Impfungen, Heilung oder Tests. Bei Impfungen werde auch erwähnt, welcher Impfstoff benutzt worden sei und ob die EMA ihn genehmigt habe. Diejenigen, die nicht vor dem Sommer geimpft würden, können mit einem negativen PCR-Testresultat verreisen können.
In den nächsten Wochen werde die Impfrate erhöht. Nicht-Geimpfte könnten mit Tests oder auch Quarantänemaßnahmen verreisen. Deswegen dränge die Kommission die Mitgliedsstaaten dazu, die Preise für die PCR-Tests zu senken. Über das Grüne Zertifikat debattiert das Europäische Parlament nächste Woche.