Spahn: Delta wird noch im Juli dominierende Variante

Spahn und Seehofer vor der wöchentlichen Pressekonferenz in Berlin, 17.03.2021
Spahn und Seehofer vor der wöchentlichen Pressekonferenz in Berlin, 17.03.2021 Copyright Tobias Schwarz/Pool via AP
Von Euronews mit dpa
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Der Anteil der Delta-Variante am Corona-Infektionsgeschehen hat sich seit der vergangenen Woche verdoppelt. Die Einreisebeschränkungen werden vorerst nicht verschärft.

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Der Sommer steht vor der Tür. Thema auf der wöchentlichen Pressekonferenz mit dem deutschen Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) waren deshalb auch Reisen und diesbezügliche Einschränkungen. So ist die Delta-Variante auch in Deutschland auf dem Vormarsch - Spahn rechnet damit, dass sie noch im Juli für "70 bis 80 Prozent der Neuinfektionen" verantwortlich sein wird.

Doppelte Impfung gegen Delta

Gegen ein Infektion mit Delta helfe eine doppelte Impfung - daher sei es wichtig, das derzeitige Impftempo aufrecht zu erhalten. In Deutschland haben 55 Prozent der Bevölkerung eine erste Impfung erhalten, rund 37 Prozent sind vollständig geimpft. Allen anderen legte Spahn regelmäßige Tests nahe.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts liegt der Anteil der Variante an einer Stichprobe aus dem Zeitraum 14. bis 20. Juni bei etwa 37 Prozent. Damit hat sie die Zahl seit vergangener Woche mehr als verdoppelt.

Kitas und Schulen solange wie möglich offen halten

Wie es im Herbst an Schulen und Kitas weitergehen soll, sprach Spahn ebenfalls an. Diese Einrichtungen sollten so lange wie möglich offen gehalten werden. Er mahnte Schulträger, den Einbau von Luftfiltern in Klassenräumen voranzutreiben. Die Regierung unterstütze derartige Vorhaben finanziell.

Im Hinblick auf die anstehende Reisezeit und die Delta-Variante erklärte der ebenfalls anwesende Innenminister Horst Seehofer, dass es weiterhin keine stationären Grenzkontrollen geben werde. Stattdessen setze man auf Schleierfahndung, die weiter verstärkt werde. Das diene auch der Abwehr von Terrorgefahren und der Kontrolle illegaler Grenzübertritte. Jede:r Reisende müsse sich prinzipiell auf Kontrollen einstellen. Überprüft würden vor allem die elektronische Einreiseanmeldung, und den Nachweis von Coronatests oder -impfungen.

"Absolut verantwortungslos": Seehofer kritisiert UEFA

Seit diesem Donnerstag hebt die Bundesregierung die generelle Reisewarnung auf. Diese gilt nur noch für Länder mit einer 7-Tage-Inzidenz von über 200 und für Virusvariantengebiete. Derzeit fallen rund 40 Länder in diese Kategorie. Wer aus einem Virusvariantengebiet einreist, muss sich - ungeachtet seines Impfstatus' - in Quarantäne begeben. Derzeit sind etwa Portugal und Großbritannien als Virusvariantengebiet eingestuft.

In diesem Zusammenhang kritisierte Seehofer auch den europäischen Fußballverband UEFA hinsichtlich der anstehenden EM-Fußballspiele in London mit 60.000 Zuschauern. Er nannte die Position der UEFA "absolut verantwortungslos". Es sei zu erwarten, dass eine Partie mit derart vielen Zuschauern das Infektionsgeschehen befördere, in einem Land, das bereits stark von der Delta-Variante betroffen ist.

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