Irland, Ungarn und Estland haben die internationale Vereinbarung zur Einführung eines Mindest-Körperschaftssteuersatzes von 15 % nicht unterzeichnet. Multinationale Unternehmen sollen weltweit einen fairen Steuersatz zahlen. China, Indien, Russland und die USA sind dabei.
Drei EU-Mitgliedsstaaten haben die am Donnerstag erzielte internationale Vereinbarung zuEinführung eines Mindest-Körperschaftssteuersatzes von 15 Prozent nicht unterzeichnet. Die EU-Kommission hofft, die drei Verweigerer Irland, Ungarn und Estland durch Verhandlungen dazu zu bewegen.
Irlands Zögern ist nachvollziehbar, hat es doch attraktive steuerliche Rahmenbedingungen geschaffen, um Firmen wie Amazon, Apple und Facebook anzuziehen, die dort ihre europäischen Firmensitze eingerichtet haben.
130 Länder aus aller Welt, die 90 Prozent der Weltwirtschaft repräsentieren, haben die im Rahmen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD getroffene Vereinbarung als großen Schritt nach vorn begrüßt. Multinationale Unternehmen sollen einen fairen Steuersatz zahlen. China, Indien, Russland und die USA tragen den 15-Prozent-Minimumsatz mit. Für die OECD ist das Abkommen damit in trockenen Tüchern.
In einem Tweet bezeichnete EU-Wirtschaftskommissar Paulo Gentiloni die Einigung als historischen Schritt, den die G20 bei einem Treffen in Venedig am kommenden Wochenende sicher unterstützen werden. Weitere Details sollen noch vor Oktober ausgearbeitet werden.