Anreize zur illegalen Migration sollten vermieden werden, hieß es nach einem Sondertreffen der Innenminister.
Die Europäische Union will vorerst keine konkreten Zusagen zur Aufnahme von Menschen aus Afghanistan machen. Anreize zur illegalen Migration sollten vermieden werden, hieß es nach einem Sondertreffen der Innenminister.
Vor dem Hintergrund der bisherigen Erfahrungen seien die EU und ihre Mitgliedstaaten entschlossen, eine Wiederholung von großen und unkontrollierten illegalen Migrationsbewegungen zu verhindern.
Es müsse verhindert werden, dass sich afghanische Flüchtlinge auf die einschlägig bekannten Menschenschmuggelrouten begäben, sagte EU-Innenkommissarin Ylva Johansson. Zumeist seien es Männer, die diese Wege nach Europa mit Hilfe von Schleppern nutzten. Vielmehr müsse die EU einen Schutz für Frauen und Mädchen bieten, die diesen am meisten nötig hätten.
Außerdem will die EU Nachbarländer Afghanistans bezahlen, damit diese Flüchtlinge aufnehmen.
Die EU wolle mit den Nachbarstaaten zusammenarbeiten und sehen, welche Form der Unterstützung am wichtigsten sei, so Johansson. Dies könne eine direkte Unterstützung der Flüchtlinge sein oder eine Hilfe zur Umsiedlung. Eine reine Kopie des EU-Türkei-Abkommens sei indes nicht die richtige Lösung.
Das Treffen der EU-Inneminister fand zeitgleich mit dem Abzug der letzten US-Soldaten aus Afghanistan statt.
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen warnte unterdessen, bis zum Jahresende könnte die Zahl der afghanischen Flüchtinge auf ein halbe Million anwachsen.