Neue Balkanroute? Brennpunkt griechisch-albanische Grenze

Im griechisch-albanischen Grenzgebiet warten viele Menschen auf ihre Chance, weiterzukommen in Richtung Westeuropa
Im griechisch-albanischen Grenzgebiet warten viele Menschen auf ihre Chance, weiterzukommen in Richtung Westeuropa Copyright Giannis Papanikos/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews mit AP
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Viele in Griechenland gestrandete Menschen versuchen mit Hilfe von Schleppern über ein vermeintliches Schlupfloch an der Grenze zu Albanien nach Westeuropa zu gelangen. Doch die EU-Grenzschutzbehörde Frontex ist dort bereits im Einsatz.

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Ein etwas wenig gebirgiger Teil des griechisch-albanischen Grenzgebiets ist zum neuen Anziehungspunkt für abgewiesene Asylbewerber und andere Menschen geworden, die Griechenland in Richtung Westeuropa verlassen wollen.

Alternative Landwege über Nordmazedonien oder Bulgarien gelten in ihren und Schlepper-Kreisen mittlerweile als zu gut bewacht oder zu gefährlich.

Mohammad Nour Mahmood al Damad ist ein Migrant aus Syrien, den die Kräfte verlassen haben. Sein Asylantrag in Griechenland wurde abgelehnt. Gewaltmärsche und eine alte Verletzung aus dem Bürgerkrieg haben ihre Spuren hinterlassen:_ "Ich möchte weg, habe aber Probleme mit dem Bein. Sehen Sie, ich kann nicht gehen, sondern es nur bewegen. Das stammt von einem Scharfschützen in meiner Heimatstadt Daraa."_

Viele werden aufgegriffen

Shaikh Musa Abdallah und seine sechsköpfige Familie stammen aus Sudan. Nach drei Jahren Aufenhalt in Griechenland hausen sie seit Wochen in einem ehemaligen Grenzposten. Sechs Versuche des Grenzübertritts scheiterten an Personal der EU-Grenzschutzbehörde Frontex.

Über sein Ziel sagte Musa Abdallah:_ "Ich möchte über Albanien nach Serbien, aber die Grenze wird von Frontex-Polizisten aus Deutschland, Italien und Ungarn bewacht. Der Weg ist sehr schwierig."_

Frontex versucht offenbar zu verhindern, dass sich in der Region eine neue Balkanroute in Richtung Westeuropa etabliert. Augenzeugen auf griechischem Gebiet berichteten, dass sich täglich Menschengruppen in Richtung Albanien bewegen.

Die Migranten vor Ort erzählen, sie hätten für die Reise bis ins grenznahe Dorf Ieropi pro Kopf mehrere Tausend Euro an Schlepperbanden gezahlt. Von dort aus ist ein halbstündiger Marsch bis zur Grenze, die viele von ihnen womöglich nie überqueren werden.

Innenbehörden in Albanien und Nordmazedonien berichten, die Zahl von Aufgriffen wegen illegaler Einreise habe sich im laufenden Jahr in Albanien erhöht, während sie in Nordmazedonien rückläufig sei.

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