Energiearmut in Europa: Millionen Menschen fürchten sich vor dem Winter

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Angesichts steigender Energiepreise und des nahenden Winters machen sich rund 80 Millionen Menschen in Europa Sorgen über die nächste Heizkostenabrechnung.

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Angesichts steigender Energiepreise und des nahenden Winters machen sich rund 80 Millionen Menschen in Europa Sorgen über die nächste Strom- oder Gas-Rechnung. Dazu könnten die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie dieses Problem noch verschlimmern.

"Es gibt Menschen, die einen hohen Verbrauch haben, den sie nur schwer bezahlen können", sagt Energieexperte Alexandre Viviers. "Es gibt andere Haushalte, die die Heizung abstellen, um Geld für Essen zu haben. Es gibt also verschiedene Formen von Energiearmut."

Das Einkommen-Niveau eines Landes und die Art des verwendeten Energiemixes spielen eine wichtige Rolle für den Anteil der Bevölkerung, der von Energiearmut betroffen ist. Die Zahlen schwanken zwischen drei Prozent in Luxemburg und 30 Prozent in Bulgarien. Die EU-Länder tun sich schwer damit, einen einheitlichen Ansatz zur Bekämpfung dieses Problems zu finden.

Nach Ansicht von Experten sollte ein langfristiges Konzept für den Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen erarbeitet werden, das gleichzeitig die Energiesicherheit gewährleistet.

Die EU-Regierungen setzen natürlich auf die Steuern und Abgaben, die Teil der Energierechnungen sind. Doch das ist nicht die einzige Option. Sie können auch einmalige Zuschüsse abseits der Energierechnung gewähren. Diese Debatte wird sehr wichtig werden. Was gehört in die Energierechnung und was nicht? Wie wollen wir unter anderem die Energiewende, aber auch soziale Maßnahmen im Zusammenhang mit der Energiearmut finanzieren?
Alexandre Viviers
Energieexperte bei "Sia Partners"

Während die Staats- und Regierungschefs der EU weiter über Lösungen für die Energiekrise beraten, setzen sich Aktivistinnen und Aktivisten für ein Menschenrecht auf Energiezugang ein.

Außerdem fordern sie die Union auf, ein europaweites Verbot von Energieabschaltungen zu verhängen, von denen derzeit etwa sieben Millionen Haushalte pro Jahr betroffen sind.

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