Petite Terre: ein fragiles Paradies in der Karibik

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Von Aurora VelezSabine Sans
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Die beiden unbewohnten Inseln sind ein Paradies der Artenvielfalt.

Petite Terre - die beiden unbewohnten karibischen Inseln sind die Heimat endemischer Leguane und anderer Meeres- und Landtierarten, von denen einige vom Aussterben bedroht sind. Ein europäisches Projekt untersucht dieses Naturschutzgebiet und sorgt für seinen Schutz vor Tourismus und Klimawandel. Darum geht es in dieser Smart-Regions-Folge. 

Paradies der Artenvielfalt

Petite Terre auf Guadeloupe im Karibischen Meer ist ein Paradies der Artenvielfalt. Die beiden seit 1976 unbewohnten Inseln gehören zum Nationalpark von Guadeloupe. Sie sind die Heimat des Kleinen Antillen-Leguan ("Leguan delicatissima": 10.000 Exemplare leben dort, ein Drittel des Weltbestandes.

Doch Tourismus und Klimawandel bedrohen dieses Ökosystem. Im Rahmen eines EU-Projekts beobachten und schützen Wissenschaftler das fragile Paradies sowohl an Land als auch im Meer.

"Im vergangenen Jahr wurde im Rahmen der Studie "Meeresumwelt" die Korallenart "Acropora palmata" erfasst", erklärt  Léa Sebesi, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Vereins Titè. _"Die Wissenschaftler charakterisieren diese Korallenkolonie jetzt, um eine Langzeitbeobachtung durchzuführen. Sie untersuchen die Weiterentwicklung dieser Kolonie sowie mögliche Auswirkungen des Klimawandels."
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Fakten & Zahlen

Das Projekt hat ein Budget von etwas mehr als einer halben Million Euro (553.260 Euro), von denen 70,8 % (391.803 Euroe) aus der europäischen Kohäsionspolitik stammen. Das Schutzgebiet umfasst 842 Hektar Meer, - in diesem Gebiet ist Fischen verboten, und 148 Hektar Land.

Auf Petite Terre gibt es 165 Vogelarten. Dem Ornithologen Anthony Levesque zufolge, der die Vögel seit 23 Jahren beobachtet, werden einige Arten immer seltener, wie z. B. der Steinwälzer oder der Sandstrandläufer:

"Aber es gibt zum Glück nicht nur schlechte Nachrichten, wie man am Beispiel der kleinen Seeschwalben sieht: Nicht nur, dass wir die Zahl der Paare, die sich jedes Jahr zum Brüten niederlassen, erhöhen oder zumindest stabilisieren konnten. Dank des Baus von Plattformen gibt es dort jedes Jahr Aberdutzende von Küken, die flügge werden, das ist wirklich fantastisch", so der Ornithologe.

Man kann die Inseln nur mit dem Boot besuchen, das Ankern ist zum Schutz der Korallen verboten. Die Bootsführer halten den Touristen zwei Vorträge über die Zerbrechlichkeit des Ökosystems. Es gibt einen einstündigen Lehrpfad in einem abgegrenzten Bereich auf Terre de Bas. Die andere Insel ist für die Öffentlichkeit gesperrt.

Strenge Vorschriften schützen das fragile Paradies

Der 2002 gegründete Verein Titè, der sich aus Mitgliedern der lokalen Bevölkerung zusammensetzt, verwaltet gemeinsam mit dem Office National des Fôrets (ONF) den Nationalpark.

"Die Vorschriften sind sehr streng. Besucher dürfen absolut nichts - was auch immer das ist - mitnehmen", so Titè-Vereinschef Alain Saint-Auret. _"Wenn ein Verstoß von der Umweltpolizei festgestellt wird, kann die Person mit bis zu 1500 Euro Bußgeld belegt werden, eine Kontroll-Verweigerung kann mit bis zu 75.000 Euro geahndet werden."
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Petite Terre wird auch durch die Stille und ein Korallenriff geschützt. Es ist ein Paradies – aber ein zerbrechliches.

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