Gentiloni: Anhaltende Inflation bremst das Wachstum in der EU

Gentiloni: Anhaltende Inflation bremst das Wachstum in der EU
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Von Stefan GrobeEfi Koutsokosta
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Hohe Energiepreise treiben die Teuerung weiter in die Höhe und verlangsamen die gesamten Wachstumsaussichten für die EU und die Eurozone, so die jüngsten Prognosen der EU-Kommission.

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Hohe Energiepreise treiben die Teuerung weiter in die Höhe und verlangsamen die gesamten Wachstumsaussichten für die EU und die Eurozone, so die jüngsten Prognosen der EU-Kommission.

Hohe Energiekosten, Versorgungsengpässe und Basiseffekte seien die Hauptursache, um die Verbraucherpreise in die Höhe zu treiben, sagte EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. Dadurch würden die Inflationsprognosen für dieses Jahr deutlich nach oben korrigiert. Jüngste Anzeichen von den Energiemärkten zeigten zudem, dass der Preisdruck noch länger anhalten werde. Dies wirke sich auch auf andere Kategorien von Waren und Dienstleistungen aus.

Das Inflationsziel der EZB liegt bei zwei Prozent.

Laut Prognosen der Kommission wird die jährliche Teuerungsrate von 2,6 im vorigen Jahr auf 3,5 im laufenden Jahr anziehen. Für das nächste Jahr wird mit einem Preisanstieg von 1,7 Prozent gerechnet.

Experten sind jedoch vorsichtig, wie solide diese Prognosen sind, da die Unsicherheiten über Lieferketten und Pandemie bestehen bleiben. Und Spekulationen über eine steigende Inflation oder Pläne für eine restriktivere Geldpolitik wirken sich bereits auf die globalen Märkte aus.

Wie hoch ist vor diesem Hintergrund das Risiko einer neuen Finanzkrise?

Er wünschte, der könne es zuversichtlich ausschließen, sagt Guntram Wolff von Bruegel. Tatsache sei ist, dass die Eurozone an einem fragilen Punkt bleibe. Zwei Dinge seien jetzt vonnöten: Anstrengungen auf nationaler Ebene, um zu reformieren und die Produktivitäs zu steigern. Dann bräuchte es auch mehr europäische Maßnahmen. Und das bedeutet eine Diskussion über Fiskalunion und mehr steuerliche Integration. Die Europzone könne sich dieser Debatte nicht auf Ewigkeit entziehen, besonders in einer Zeit, in der die Inflation anziehe und die Geldpolitik nicht mehr eingreifen könne.

Die weiteren Aussichten für die Inflation, aber auch für die Gesamtwirtschaft in Europa, hängen auch von den Spannungen zwischen der Ukraine und Russland ab.                                                                               

Und wie Gentiloni betonte, „sind Friedensstabilität und Wirtschaftswachstum offensichtlich und eng miteinander verbunden“.

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