Der Ukraine-Krieg bringt Europas Fischereiwirtschaft fast zum Kentern

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Copyright Aida Sánchez, Euronews
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Von Frank Weinert
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Der Krieg in der Ukraine trifft die Wirtschaft hart. War es bislang schon schwierig, so ist es jetzt dramatisch – etwa für die Fischerei. Doch die EU verspricht Hilfe.

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Der Krieg in der Ukraine trifft die Wirtschaft hart. War es bislang schon schwierig, so ist es jetzt dramatisch – etwa für die Fischerei. Der Preis für den Treibstoff der Boote ist in den letzten Monaten ohnehin gestiegen, aber seit Beginn des Krieges ist er in die Höhe geschnellt. Für die Fischer ist die Situation eine Katastrophe, sagt Geert de Groote, Eigner des Schiffes Z98: "Es ist nicht nur der Treibstoff, das uns umbringt, wir brauchen auch viele Materialien, die bei der Ölverarbeitung anfallen, wir brauchen auch Eisen. Die Preise sind extrem gestiegen. Die Fischpreise sind gut, aber nicht gut genug, um unsere Kosten zu decken."

Während Länder wie Frankreich bereits eine Nothilfe für den Kauf von Treibstoff angekündigt haben, streiken die Fischer – etwa in Spanien. Und in den meisten EU-Ländern gibt es noch immer keine Hilfsmaßnahmen.

Die Situation wird für Schiffe wie dieses, die den belgischen Hafen Ostende verlassen, um in britischen Gewässern zu fischen, immer unhaltbarer. Noch vor einem Jahr kostete die Befüllung des Kraftstofftanks desselben Schiffes nur die Hälfte des jetzigen Preises. Aus diesem Grund haben mehr als zwanzig europäische Länder unter der Führung Spaniens die Europäische Kommission um Hilfe gebeten.

Und die Europäische Kommission hat sie erhört. Trotz der Proteste hat der Fischereikommissar gehandelt. Er schlug eine staatliche Beihilfe vor, um die Betreiber mit bis zu 35.000 Euro für die zusätzlichen Produktionskosten, wie z.B. den Treibstoff, zu entschädigen. Das Ganze wird in den nächsten Tagen in Kraft treten. Jetzt sind die Mitgliedstaaten am Zug, so Virginijus Sinkevičius, EU-Kommissar für Ozeane und Fischerei: "Die Mitgliedstaaten müssen sicherstellen, dass sie diese Möglichkeiten so schnell wie möglich nutzen, damit die Mittel umgehend bei den Fischern und der verarbeitenden Industrie ankommen".

Die Maßnahme wird in wenigen Tagen in Kraft treten und rückwirkend ab dem Tag des Kriegsbeginns gelten.

Journalist • Aida Sanchez Alonso

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